Erst verkaufte er Reifen, dann Spiele – und werkelt jetzt am Smart Car: Martin Kern.

Seinen bisher größten Erfolg feierte Martin Kern vor fünf Jahren mit dem Verkauf des Online-Reifenhändlers Tirendo. Dort war er Mitgründer und Geschäftsführer. Rund 50 Millionen Euro zahlte der Wettbewerber Delticom für das Startup.

Zwei Jahre nach dem Verkauf und nach einem kurzen Ausflug in die Gaming-Branche gründete Kern 2015 gemeinsam mit Robin Schönbeck und Philip Blatter erneut: Pace Telematics. Das Startup mit Sitz in Karlsruhe und Berlin will aus jedem Auto ein „Smart Car“ machen.

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Dafür haben die drei Gründer ein kleines Gerät entwickelt, den Pace Link (siehe Video). Das kleine, etwa USB-Stick-große Stück Hardware soll in Kombination mit einer App so etwas sein wie das „Gehirn fürs Auto“. Jedes Auto soll damit zum Connected Car umgerüstet werden können. Das Gerät sammelt dafür unter anderem Informationen über die Geschwindigkeit des Autos, den Verbrauch, Verkehr, die Motorlast, den Turbo-Druck oder die Kühlwassertemperatur. Die Daten werden ausgewertet und per Bluetooth aufs Handy übertragen. So kann der Fahrer jederzeit sehen, wie es seinem Auto geht. 

Daneben gibt es die Funktion des sogenannte e-Call (emergency call), der seit diesem Frühjahr für Neuwagen Pflicht ist. Hat ein Fahrer einen Unfall, wird automatisch ein Notruf abgesetzt und die Einsatzkräfte alarmiert. Das soll schnelle Hilfe bringen.

Warum auch Autohersteller und -werkstätten an dem System interessiert sind, und was Pace vom Internetkonzern Google unterscheidet, der sein Android-System ins Auto bringen will, hat uns der Gründer im Video-Interview erzählt.

 

Bild: Treasure Hunt