Die Wolfsburger investieren Milliarden in autonomes Fahren.

Volkswagen lässt sich die Zusammenarbeit mit dem US-Autobauer Ford bei Roboterautos offenbar eine Stange Geld kosten. Insgesamt bringen die Wolfsburger Finanzmittel und eigene Aktivitäten beim autonomen Fahren im Wert von umgerechnet rund 2,3 Milliarden Euro (2,6 Milliarden US-Dollar) in die Ford-Tochter Argo AI ein, die Systeme für selbstfahrende Fahrzeuge entwickelt, wie ein Brancheninsider der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag sagte. 

Die Transaktion umfasse eine Milliarde Dollar an Finanzmitteln. Mit 1,6 Milliarden Dollar würden zudem die eigenen Aktivitäten von VW bei selbstfahrenden Autos bewertet, die die Wolfsburger bei Argo einbringen, sagte die Person mit Kenntnis des Vorgangs. Damit seien VW und Ford künftig zu gleichen Teilen an Argo beteiligt. Ein weiterer Insider sagte, insgesamt werde Argo mit sieben Milliarden Dollar bewertet. Darüber hatte bereits die Agentur Bloomberg berichtet. 

Der VW-Aufsichtsrat hatte am Donnerstag den Plänen für eine Ausweitung der Zusammenarbeit mit dem zweitgrößten US-Autobauer zugestimmt. Details wollen Volkswagen-Chef Herbert Diess und Ford-Boss Jim Hackett auf einer Presse- und Investorenkonferenz am Freitag (14 Uhr deutscher Zeit) in New York bekanntgegeben. Offenbar planen die beiden Konzerne eine umfassende Kooperation bei Elektroautos und selbstfahrenden Fahrzeugen.

Im Gegenzug zum Einstieg der Wolfsburger bei Argo soll Ford den Elektrobaukasten (MEB) von Volkswagen gegen eine Lizenzgebühr nutzen dürfen. Volkswagen würde dadurch von Größenvorteilen profitieren und könnte die Kosten für die Entwicklung von Elektroautos wieder einspielen. Bisher arbeiten VW und Ford bereits bei Transportern und Pick-ups zusammen.

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Bild: Getty Images / Vladimir Simicek