Ein Pilotprojekt des Automobil-Konzerns ZF soll Autos das Hören beibringen. Sound.AI heißt die Neuentwicklung des Unternehmens. Sie erkennt Geräusche wie etwa das Martinshorn eines sich nähernden Einsatzfahrzeugs. Die Software warnt den Autofahrer mit einer Anzeige im Display und informiert ihn, aus welcher Richtung das Fahrzeug kommt und empfiehlt, wie er sich verhalten soll . „Das ist erst der Einstieg. Das Modul soll in der Zukunft alle Geräusche erkennen“, heißt es bei ZF.

Das Projekt entstand bei einem Pitch-Event des Konzerns im März 2017. ZF hatte 50 Startups eingeladen. Bei diesem Event kamen zwei Mitarbeiter auf die Idee, an der Geräuscherkennung zu arbeiten. So ist innerhalb von zehn Monaten Sound.AI entstanden. Nach der Präsentation des Prototyps Anfang 2018 wurde das Projekt an eine Abteilung übergeben, die Technologien für die industrielle Produktion vorentwickelt. 

Wie ZF von Startups lernt

Der neue CEO des Konzerns, Wolf-Henning Scheider, hatte das Projekt bei der Vorstellung der Bilanz 2017 als Beispiel für die künftige Arbeitsweise des Konzerns bezeichnet. Wie in diesem Fall solle Startup-Kultur in den Konzern getragen werden.

Als weitere Beispiele nannte er das autonome Mobilitätskonzept Snap (Bildergalerie hier) und das fast serienreife Vorhaben e.GO (siehe Video) – ein elektrischer Kleinbus, der in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Aachen entwickelt wurde. Ein viertes Beispiel ist der Elektro-Antrieb CeTrax, der sich in bestehende Plattformen von Nutzfahrzeugen integrieren lässt.

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