Das Campusjäger-Team sitzt in Karlsruhe – und besteht hauptsächlich aus Studenten

Eigentlich passt Ben perfekt ins Beuteschema des Jobportals Campusjäger: Bald wird der 25-Jährige sein Masterstudium in Empirischer Statistik abschließen – und damit sein Studium abschließen. Fachkräfte sind in diesem Bereich gefragt, Bens Noten sind gut, er hat Praktika bei renommierten Arbeitgebern in der Tasche. Jetzt ist er auf der Suche nach einer Festanstellung.

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Zufällig stößt Ben bei seinen Recherchen auf Campusjäger. „Wir suchen passende Jobs und Praktika für dich“, heißt es auf der Seite des Karlsruher Unternehmens. Studentische Testimonials loben den Service. Für Ben klingt das verlockend, er registriert sich per Xing-Account, lädt seine Zeugnisse hoch, gibt Interessen und Wunschgehalt an. Im Anschluss, so das Versprechen, würde er Jobs vorgeschlagen bekommen. Stattdessen bekommt er: nichts – bis auf die Aussage, dass bestimmt bald etwas Passendes für ihn dabei sei.

Wie kann das sein? „Das kann verschiedene Gründe haben“, meint der 24-jährige Campusjäger-Mitgeschäftsführer Martin Trenkle, selbst noch Student. „Seine Kompetenzen oder seine Gehaltsvorstellungen können ihn einschränken. Aktuell haben wir knapp 1.000 Stellen online“, so Trenkle. Die meisten würden fündig.

Das Campusjäger-Team hat die Jobvermittlung soweit automatisiert, dass der komplette Bewerbungsprozess vom System allein unterstützt wird – und keinerlei internen Aufwand erfordert. So sehen Unternehmen nur Bewerber, die auf ihre Suchkriterien passen, also etwa einen bestimmten Notenschnitt haben. Ungeeignete Bewerbungen seien damit nahezu ausgeschlossen, erklärt Trenkle.

CAMPUSJÄGER

Platz: 21

Wachstumsrate: 240%

Gründungsjahr: 2013

Kategorie: Suchmaschine / Vermittlung

Website: www.campusjaeger.de

Er sagt auch: Die meisten Nutzer melden sich nicht wie Ben direkt auf Campusjäger an, sondern bewerben sich auf konkrete Jobanzeigen. Die vermarktet das Campusjäger-System individuell auf diversen Kanälen. Für das digitale Headhunting zahlt der Arbeitgeber, allerdings nur im Erfolgsfall. Der Fokus der Seite liegt auf Jobs in der Digitalwirtschaft. Seit dem Start der Seite vor zwei Jahren seien rund 1.000 Jobs vermittelt worden, gibt Trenkle an.

Das Jungunternehmen, das bislang ohne fremdes Geld ausgekommen ist, will die Marke Campusjäger in nächster Zeit bekannter machen – auf Firmen- und besonders auf Studentenseite. Zwar soll sich weiterhin alles um digitalwirtschaftliche Berufe drehen, das Portal in Zukunft aber eine größere Bandbreite an Jobs abdecken. „Wir möchten weitere Branchen erschließen“, macht Trenkle deutlich. Absolventen wie Ben sollen nicht mehr leer ausgehen.

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Bild: Sandra Göttisheim /KIT