Nicholas Neerpasch (links) und Marco Bauer haben es in die diesjährige Top 50 der Gründerszene Awards geschafft.

Einen Handwerker, bitte!

Wer in Deutschland einen Handwerker sucht, braucht vor allem Geduld. Bis zu elf Wochen dauert es nach Angaben der Handwerkskammer Berlin, bis sich eine Fachkraft finden lässt. Ein Berliner Startup will den Prozess beschleunigen. Die Onlineplattform Doozer vermittelt Handwerksleistungen zur Modernisierung und Sanierung von Immobilien. Auf dieser können frei zusammenstellbare Leistungspakte zum Fixpreis gebucht werden. 

Neben der schnellen Auftragsabwicklung verspricht das 2014 gegründete Startup seinen Kunden eine durchschnittliche Kostenersparnis von bis zu 20 Prozent. Geld verdient das Startup durch eine Provision. Hinter Doozer stehen der Architekt Nicholas Neerpasch und Carsten Petzold, der zuvor in den USA bereits mehrere Start­ups gegründet hat. Finanziert hat sich das Gründerduo vor allem durch Wagniskapital. Unter anderem haben Branchengrößen wie Seriengründer Christian Vollmann und Home24-Mitgründer Felix Jahn in das Startup investiert, auch Innogy Ventures hat sich beteiligt. Insgesamt hat Doozer mehr als 3,5 Millionen Euro eingesammelt.

Im vergangenen Jahr habe man vor allem an der Verbesserung des Produkts gearbeitet, heißt es vom Unternehmen. Beispielsweise gebe es nun eine Chatfunktion, über die Handwerker und Auftraggeber miteinander kommunizieren können.

29 – Doozer

Score: 33,3 (CAGR: 220%)
Gründungsjahr: 2014
Firmensitz: Berlin
Branche: Others
Webseite: dasist.doozer.de

Gewichtiges Geschäft

Maschinenbau – eigentlich ein klassisches Beispiel für die verpönte Old Economy. Von wegen, dachte sich Marco Bauer vor gut sieben Jahren und kaufte die 2002 gegründete cnc-produkte.de GmbH mit acht Mitarbeitern und damals 700.000 Euro Umsatz. Damit legte er den Grundstein für die heutige BAM GmbH.

DIE GRÜNDERSZENE AWARDS

Wir küren in diesem Jahr erneut die am schnellsten wachsenden Digitalunternehmen Deutschlands. Es werden die 50 Firmen mit dem besten Wachstums-Score ausgezeichnet. Unser gesamtes Magazin mit allen Teilnehmern und Artikeln könnt Ihr hier herunterladen.

Zwei Jahre nach dem Neustart wurde es digital: Das Unternehmen startete seinen Onlineshop stahlnachmass.com, die von Bauer geleitete Firma hatte ihre Mitarbeiterzahl in der Zwischenzeit verdoppelt. Über 1,5 Millionen Euro wurden in neue Maschinen und Qualitätssicherung investiert. Nächster Meilenstein im Jahr 2015: die Ausweitung des Online-Angebots um Computer Aided Design; die Mitarbeiterzahl steigt auf 30 an.

31 – BAM GmbH

Score: 33,14 (CAGR: 109%)
Gründungsjahr: 2011
Firmensitz: Weiden
Branche: Others
Webseite: www.bam.group

Was folgt, ist eine beeindruckende Erfolgsgeschichte des Unternehmens aus Weiden in der Oberpfalz: 2017 investiert die BAM GmbH für das weitere Wachstum stattliche 5,6 Millionen Euro in Maschinen und Anlagen. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 60 Mitarbeiter, gehört zu den digitalen Überfliegern – und ist damit sogar zu einem Musterbeispiel für die New Economy geworden.

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Bild: Doozer; BAM