Carsten Willems (l.) und Ralf Hund spüren mit ihrem Startup VMRay Malware auf.
Carsten Willems (l.) und Ralf Hund spüren mit ihrem Startup VMRay Malware auf.

Malware keine Chance geben 

Die Wege von Carsten Willems und Ralf Hund verliefen parallel, schon lange bevor sie 2013 ihr Startup VMRay gründeten. Sechs Jahre zuvor waren sich die Informatiker auf einer Konferenz in Luzern zum ersten Mal begegnet, beide beschäftigten sich seit Jahren mit Schadsoftware, Hacking und der Frage, was man dagegen tun konnte.

DIE GRÜNDERSZENE AWARDS

Wir küren in diesem Jahr erneut die am schnellsten wachsenden Digitalunternehmen Deutschlands. Es werden die 50 Firmen mit dem besten Wachstums-Score ausgezeichnet. Unser gesamtes Magazin mit allen Teilnehmern und Artikeln könnt Ihr hier herunterladen.

Später machten sie dann ihren Doktor in IT-Sicherheit beim gleichen Professor an der Ruhr-Uni Bochum und veröffentlichten 2013 schließlich gemeinsam ein Paper, das zur Grundlage ihres Unternehmens werden sollte: VMRay bietet Unternehmen eine Software zur Erkennung von schädlichen Programmen, Malware genannt. In einer sogenannten Sandbox, die vom restlichen System getrennt ist, kann fragwürdiger Code eingehend untersucht werden, ohne Schaden anzurichten.

17 – VMRay

Score: 41,68 (CAGR: 310%)
Gründungsjahr: 2013
Firmensitz: Bochum
Branche: Software/Technology
Webseite: www.vmray.com

Willems und Hund bekamen ein Exist-Gründerstipendium, mittlerweile haben sie in zwei Finanzierungsrunden 3,9 Millionen Dollar vom High-Tech Gründerfonds und dem Münsteraner VC Ecapital eingesammelt. VMRay hat 55 Mitarbeiter sowie Büros in Bochum und Boston.

Nur mal kurz die Werbung retten

Sie wollen Werbekampagnen wirksamer machen: Das Adrule-Team unterstützt vor allem Agenturen bei der Auslieferung mobiler Anzeigen. Dazu nutze das Startup unter anderem eine eigene Demand-Side Platform (DSP), so Adrule-Mitgründer Jens Lukas. Werbemittel werden über solche DSPs „meistbietend“ von verschiedenen Werbetreibenden etwa auf Nachrichtenmagazinen oder E-Mail-Portalen ausgespielt.

18 – Adrule

Score: 40,9 (CAGR: 253%)
Gründungsjahr: 2012
Firmensitz: Berlin
Branche: Media & Advertising
Webseite: www.adrule.net

Als Beispiel nennt Lukas auch ortsbasierte Anzeigen. „Einmal haben wir für einen großen Verlag eine Kampagne umgesetzt, bei der Menschen, die sich gerade in der Nähe eines Kiosks aufhielten, zum Beispiel in einer App und in Echtzeit Werbung für eine Zeitung des Verlags angezeigt bekamen“, so der Gründer. Adrule erstelle Werbemittel auch selbst, darunter Anzeigen mit Panoramafunktion oder solche, die sich durch Schütteln verändern. Etwa 1.000 Kampagnen führt das Unternehmen nach eigener Aussage jährlich durch.

Keine Zeit zum Liegenbleiben

Angefangen habe alles zu zweit in einem vierzehn Quadratmeter großen „Fuchsbau“, erzählte Gründer Manuel Müller als sich die Bettzeit GmbH im vergangenen Jahr zum ersten Mal beim Gründerszene Ranking platziert hatte. Heute, fünf Jahre nach der Gründung im Jahr 2013, beschäftigt das Frankfurter Matratzen-Startup 200 Mitarbeiter aus 30 Nationen.

19 – Bettzeit Gruppe

Score: 37,21 (CAGR: 238%)
Gründungsjahr: 2013
Firmensitz: Frankfurt am Main
Branche: Lifestyle & Consumer Goods
Webseite: www.bettzeit-gruppe.de

Bettzeit vertreibt seine Emma-Matratze, die vor allem ein junges Publikum ansprechen soll, in 15 europäischen Ländern – und bietet sie online nun auch international zum Verkauf an. Seit zwei Jahren gehört auch die Traditionsmarke Dunlopillo dem Startup, gerade richte Bettzeit das Retail-Vertriebskonzept mit beiden Marken neu aus. Besonderen Fokus werfen Müller und sein Mitgründer Dennis Schmoltzi angesichts des weiterhin stattlichen Wachstums ihres Unternehmens aber auch darauf, wie das Startup auf seinem Weg zum jungen Mittelständler innerlich jung und agil bleiben kann.

Bild: VMRay