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Bildschirmfoto 2017-01-06 um 12.57.32 Das Team von MeinUnterricht.de landete auf dem 30. Platz des Gründerszene-Rankings

Das digitale Lehrer-Arbeitszimmer

Unter modernem Unterricht versteht Benjamin Wüstenhagen etwas anderes als ein paar iPads in der Erdkunde-Stunde. 2012 rief er daher meinUnterricht.de mit ins Leben. Auf dem Portal können Lehrer online Unterrichtsstunden vorbereiten und Inhalte als Basis für eigene Materialien verwenden. Laut Wüstenhagen sind über 150.000 Lehrer registriert. Die finanzieren sich den Zugang vor allem privat, teilweise gibt es Schullizenzen. Betreiber des Portals ist die K.lab educ-media GmbH, die 2011 innerhalb der Klett-Gruppe gegründet wurde. Inzwischen vermarktet K.lab auch Dienstleistungen an Verlage.

30 – K.lab Educmedia

Wachstumsrate: 190 %
Gründungsjahr: 2011
Firmensitz: Berlin
Branche: Education
Webseite: www.meinUnterricht.de

Schlauer Einkaufen

Woher kommen meine Äpfel? Sind sie auch wirklich biozertifiziert? Beim Einkauf von Rohstoffen, die weiterverarbeitet werden sollen, haben Unternehmen der Lebensmittelindustrie viele Dokumentationspflichten zu erfüllen. Für jeden Rohstoff müssen sie von ihren Lieferanten zwischen drei und fünf Dokumente einholen. Viel Papierkram also, der umso umfangreicher wird, je komplexer ein Endprodukt ist. Einige kleine und mittlere Unternehmen bewältigen diesen Aufwand noch immer mittels Excel-Listen und per Mail.

 Das muss mit Technologie auch einfacher gehen, dachten sich Christian Alsen und Rüdiger Schule, als sie 2013 ecratum gründeten. Das Berliner Unternehmen hat eine gleichnamige, webbasierte Anwendung entwickelt, mit der sich die Lieferantenbeziehung (Supplier- Relationship-Management, SRM) in kleinen Betrieben besser managen lassen soll. Die Funktionsweise des Programms: Der Kunde muss seine Lieferanten zur Nutzung der Plattform einladen. Anschließend können beide Seiten in gleicher Weise darauf zugreifen und darüber zum Beispiel Laboranalysen zu einzelnen Produkten austauschen. Per Knopfdruck kann ein Buchhalter auch bei all seinen Apfel-Lieferanten Bio-Zertifizierungen anfordern oder Reklamationen melden.

Unter dem Strich soll das Programm den Verwaltungsaufwand und damit die Kosten reduzieren. Die Firmen zahlen für ecratum, Lieferanten können die Plattform dagegen kostenlos verwenden. Unternehmensangaben zufolge nutzen derzeit über 15.000 kleine und mittelständische Betriebe den SRM-Dienst – Lieferanten eingeschlossen. Für ecratum arbeiten knapp 20 Mitarbeiter. Finanziell unterstützt wird das Unternehmen von Business Angels, zudem konnte es öffentliche Fördermittel einwerben.

31 – ecratum

Wachstumsrate: 186 %
Gründungsjahr: 2013
Firmensitz: Berlin
Branche: Software
Webseite: www.ecratum.com/de

Der moderne Kummerkasten

Unternehmer wollen negatives Kunden-Feedback am liebsten gar nicht in der Öffentlichkeit sehen: Während zufriedene Kunden ihr Wohlgefallen gern auf Yelp ausdrücken dürfen, sollen Nörgler auf den einschlägigen Bewertungsportalen lieber nicht herumpoltern. Denn das könnte potenzielle Neukunden abschrecken. Wer es sich leisten kann, stellt seinen Kunden (oder seinen Mitarbeitern) darum ein eigenes, nichtöffentliches Feedback-System bereit. Das Kölner Startup Honestly stattet Ladenbesitzer und Unternehmen mit einer solchen Plattform aus: Hier können die Befragten Kritik oder Lob auf einem stationären Terminal oder per App loswerden.

Honestly wertet die Meinungen in Echtzeit aus und zeigt dem Betreiber die aufbereiteten Daten an. Der kann anschließend persönlich auf das Feedback antworten, zum Beispiel per Mail. Fragebögen konzipieren die Auftraggeber selbst, die Formulare lassen sich auch in bestehende Apps einbinden. Im Gründerszene-Ranking war Honestly übrigens schon im vergangenen Jahr vertreten, damals auf Platz 22 und mit einer Wachstumsrate von knapp über 250 Prozent.

Was hat sich bei den Kölnern in den letzten zwölf Monaten getan? Die Feedback-Terminals habe Honestly bis vor Kurzem noch von der Stange gekauft, inzwischen würden sie in Eigenregie entwickelt, erzählt Mateo Freudenthal, der Honestly zusammen mit Sven Bläse und Sebastian Wenzel gründete. Freudenthal hatte zuvor bereits die Menschenbewertungsplattform Reeple ins Leben gerufen, die allerdings scheiterte. Zu den Abnehmern der Honestly-Technologie gehören nach Angaben des Start-ups unter anderem bekannte Unternehmen wie Lufthansa oder Lindt & Sprüngli.

32 – Honestly MT

Wachstumsrate: 180 %
Gründungsjahr: 2013
Firmensitz: Köln
Branche: Clean Tech
Webseite: www.honestly.de

Bild: MeinUnterricht.de