Das Signavio-Gründerteam: Torben Schreiter, Nicolas Peters, Willi Tscheschner, Gero Decker (von links)

Umgerechnet rund 157 Millionen Euro (177 Millionen Dollar) hat der Berliner Software-Anbieter Signavio eingesammelt. Angeführt wurde die Finanzierungsrunde von Apax Digital, eine Gesellschaft des Londoner Private-Equity-Investors Apax Partners. Weiteres Geld kommt vom VC-Fonds Deutsche Telekom Capital Partners sowie dem Altgesellschafter Summit Partners. 

Mit einem größeren Teil der 157 Millionen Euro werden bestehende Geldgeber herausgekauft – ein sogenannter Secondary, heißt es aus Unternehmenskreisen. Ein hoher zweistelliger Millionenbetrag fließt nach Gründerszene-Informationen direkt in das Unternehmen und wird von Signavio für die Expansion verwendet. Die Unternehmensbewertung soll bei etwa 350 Millionen Euro liegen, inklusive des neu investierten Geldes. Seit dem Start bekam die Firma mehr als 200 Millionen Euro, zuletzt im Frühjahr 2018.

Signavio wurde 2009 von Gero Decker, Torben Schreiter, Nicolas Peters und Willi Tscheschner gegründet und bietet eine B2B-Software zur Prozessoptimierung an. Das Tool erkennt die Arbeitsabläufe im Unternehmen, gibt Empfehlungen, diese zu verbessern und hilft bei der Anpassung. Mehr als 1.300 Firmenkunden nutzen die Software laut Signavio, darunter Bosch.

In den vergangenen zwölf Monaten konnte das Berliner Unternehmen seinen Umsatz um 70 Prozent steigern, heißt es in einer Mitteilung. Wie viel Geld Signavio eingenommen hat, ist nicht öffentlich. Laut Bundesanzeiger erwirtschaftete der Software-Anbieter 2017 einen Umsatz von 12,4 Millionen Euro und schrieb einen Jahresfehlbetrag von knapp 9,6 Millionen Euro.

Laut Handelsblatt beschäftigt Signavio derzeit 340 Mitarbeiter in neun Büros weltweit. Die Transaktion werde noch von den Behörden überprüft und solle Ende des Jahres abgeschlossen werden, heißt es von Signavio. Die Investmentbank GP Bullhound hat die Parteien bei dem Deal beraten.

Bild: Signavio