Kreativität auf Knopfdruck

Kaum ein anderes Wort hat die Startupszene nachhaltiger geprägt: Innovation. Bei der Beurteilung einer Geschäftsidee ist der Innovationsgrad gar ein entscheidendes Kriterium. Doch während aus einigen Menschen gute Einfälle geradezu hervorsprudeln, müssen sich andere jede kreative Idee mühsam erarbeiten. Aber es gibt Hoffnung: Kreativitätstechniken versprechen Geniestreiche für jeden.

Ob Denkblockade oder ausgewachsenes Kreativitätstief – die Walt-Disney-Methode, das Force-Fit-Spiel oder Brainwriting helfen, sich auf das Wesentliche zu fokussieren und neuen Perspektiven Raum zu geben. Das schafft nicht nur brandneue Ideen, sondern kann bestehende Probleme auch lösen. Diese fünf Techniken begeistern selbst Kreativitätsmuffel.

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#1: Brainwriting – alle sind gleich

Brainstorming kennt jeder, Brainwriting dagegen kaum jemand. Die schriftliche Form der Ideenentwicklung hat aber gerade für Gruppen, in denen ein hierarchisches Gefälle herrscht, viele Vorteile: Zwar arbeiten alle an demselben Sheet, doch die Beiträge der einzelnen Teilnehmer werden anonymisiert. Der vom Brainstorming bekannte Effekt, dass beispielsweise die Anwesenheit des Vorgesetzten Einzelne oder die ganze Gruppe blockiert, wird so vermieden.

Außerdem können die Teilnehmer auf anonyme Beiträge, die auf der digitalen Flipchart umgehend angezeigt werden, spontan reagieren – ohne dass der Input des Chefs von vornherein stärker gewichtet wird als der des Praktikanten. Deshalb ist in der ersten Phase die Bewertung der Ideen strengstens verboten. Auf diese Weise profitiert die Gruppe von den unterschiedlichen Perspektiven, die Mitglieder inspirieren sich gegenseitig. Erst in Phase 2 werden die Ergebnisse konstruktiver Kritik unterzogen und die besten herausgefiltert.


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#2: Walt-Disney-Methode – Träumer versus Kritiker

Drei Persönlichkeiten sollen in Walt Disney miteinander gestritten haben: der Träumer, der Realist und der Kritiker. Daraus ist eine Kreativitätstechnik geboren, die besonders geeignet ist, Visionen und Ziele mit den Anforderungen des Alltags in Einklang zu bringen. Sowohl Einzelpersonen als auch Gruppen können diese Methode anwenden. Dazu werden vier Rollenprofile vergeben:

  • Der Träumer ist enthusiastisch veranlagt, liefert die Ideen und kann jedem Einfall etwas Positives abgewinnen, verliert dabei aber regelmäßig die Alltagstauglichkeit aus dem Blick.
  • Der Kritiker übt konstruktive Kritik, immer darauf bedacht, mögliche Fehlerquellen frühzeitig zu identifizieren.
  • Der Realist wägt negative wie positive Einwände gegeneinander ab, prüft die Alltagstauglichkeit und wahrt einen pragmatisch-praktischen Standpunkt.
  • Der Neutrale fungiert als Beobachter, berät und schreitet ein, sollte die Diskussion thematisch oder emotional aus dem Ruder laufen.

Die Vorteile der Walt-Disney-Methode liegen in der Berücksichtigung der möglichst gegensätzlichen Denkmodi, während zugleich durch die festgelegten Rollen eine differenzierte Diskussionskultur entsteht.

#3: Provokationstechnik – Limonade in der Ostsee

Was wäre, wenn Autoreifen eckig wären? Aus diesem doch recht simplen Gedankenspiel soll dereinst eine der wichtigsten Erfindungen der Automobilindustrie hervorgegangen sein: der Stoßdämpfer. Möglich, dass sich die Erfinder der Provokationsmethode bedient haben, denn bei dieser werden bestehende Annahmen und Sichtweisen absichtlich in Frage gestellt, um das Denken aus den gewohnten Strukturen zu befreien.

Sogenannte Provokationen sind absichtlich konstruierte Verfälschungen von Fakten, etwa dass die Ostsee mit Limonade gefüllt ist oder dass Startups unbedingt schrumpfen müssen. Solche Gedankenexperimente durchbrechen Denkgewohnheiten, fördern die Ideenfindung und stärken laterales Denken. Doch Vorsicht: Wenn die Provokation zu realitätsfern ist, kann diese Methode zur Sackgasse werden.


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#4: Force-Fit-Spiel – Wer gewinnt?

Diese Kreativitätstechnik ist als Wettbewerb konzipiert. Zwei Teams treten gegeneinander an und versuchen, ein Problem zu lösen, das zuvor festgelegt wurde. Team A nennt ein willkürliches Substantiv, welches so wenige Berührungspunkte mit dem festgelegten Problem wie möglich aufweist. Innerhalb von zwei Minuten versucht Team B nun, einen Lösungsansatz zu entwickeln. Ein Schiedsrichter entscheidet anschließend darüber, ob die Lösungsidee zählt. Ist das der Fall, erhält Team B einen Punkt, ansonsten Team A.

Das Force-Fit-Spiel steigert den Assoziations- und den Motivationsgrad innerhalb der Gruppe, die am Ende gemeinsam die ausgearbeiteten Lösungsideen kritisch reflektiert. Allerdings kann der Zeitdruck dazu führen, dass eher die naheliegenden statt der originellen Lösungen präferiert werden.

#5: Galeriemethode – Schritt für Schritt zur Einigung

Fans von Kompromissen kommen mit dieser Technik voll auf ihre Kosten.

  • In der Einführungsphase wird das zu bearbeitende Problem vorgestellt.
  • In der Ideenbildungsphase entwirft jeder Teilnehmer für sich eine Lösung und umreißt diese kurz.
  • In der Assoziationsphase werden alle Lösungsvorschläge galerieartig aufgehängt und in der Gruppe diskutiert.

Anschließend folgt eine weitere Ideenbildungsphase. Die Teilnehmer können nun ihre Skizze überarbeiten oder neue kreative Gedanken ausarbeiten. Zuletzt tritt die Gruppe gemeinsam in die Selektionsphase – sukzessive werden alle ungeeigneten Ansätze ausgeschlossen, Ideen kombiniert oder neue Geistesblitze eingefügt. Am Ende steht im Idealfall ein praktikabler Kompromiss. Besonders effektiv ist die Galeriemethode aufgrund der anschaulichen Darstellung bei gestalterischen Aufgaben.

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