Erfolgreich mit der eigenen Marke bei Amazon – so geht’s.

Ein Beitrag von Christoph-Moritz Reich, Geschäftsführer der Namox GmbH, einer Amazon Full Service SEO-Agentur.

Rund 18 Milliarden Euro Umsatz machte Amazon im Jahr 2018 allein in Deutschland. Weltweit waren es mehr als 200 Milliarden Euro. Für Verkäufer führt kaum ein Weg vorbei am größten Online-Marktplatz der Welt. Doch wie schafft man es, dass die eigenen Produkte bei den Amazon-Suchergebnissen ganz vorne aufgelistet werden? Diese fünf SEO-Tipps für Amazon helfen dabei: 

1. Optimiere deine Einträge mit Keywords

Ähnlich wie Google liegen der Suchmaschine von Amazon feste Algorithmen zugrunde. Verkäufer sollten beim Verkauf ihrer Produkte daher genau darauf achten, dass ihre Inserate den Amazon-Styleguides entsprechen, denn nur so werden die Einträge gut platziert. Dabei gilt es folgendes zu beachten:

Schreibweise:

Damit der Algorithmus das Produkt möglichst hoch rankt, sollte bei dem Produkttitel eine bestimmte Reihenfolge beachtet werden: 

Marke + Name der Abteilung + Stil/Form + Produktname + Modellname 

Die zulässige Zeichenanzahl für die Listing-Bestandteile ist begrenzt. Die Zeichen sollten bestmöglich ausgenutzt, aber nicht überschritten werden:

Titel: 150 Zeichen
Stichpunkte: 1.000 Zeichen
Produktbeschreibung: 2.000 Zeichen
Suchbegriffe: 250 Zeichen 

Keyword-Dichte:

Wer bei bestimmten Keywords sichtbar sein möchte, sollte diese sowohl im Titel, als auch in den Stichpunkten und in der Produktbeschreibung einbinden.

Suchvolumen:

Wenn ein Verkäufer beispielsweise eine Espressotasse verkauft, sollte er bei den nicht sichtbaren Suchbegriffen auch das Wort Kaffeetasse angeben. Mit Tools ist einsehbar, dass der Begriff Kaffeetasse ein höheres Suchvolumen hat als das Keyword Espressotasse. So kann er er eine breitere Zielgruppe erreichen.

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2. Sichere dir die Buy Box

Amazon vergibt für jedes neu angelegte Produkt nur einmalig das Einkaufswagenfeld (die sogenannte Buy Box), womit der Kunde den ausgewählten Artikel in den Warenkorb legen kann. Welcher Händler die Buy-Box-Platzierung erhält, das bestimmt ein Amazon-Algorithmus.

Verkäufer können die Vergabe beeinflussen, indem sie den Preis attraktiv gestalten, ihre Produkte mit Prime-Status anbieten oder die Produkte exklusiv verkaufen. Das heißt, sie müssen Artikel aus der eigenen Herstellung anbieten und eine Amazon-Marke registrieren. Den Prime-Status erhalten Verkäufer durch die Programme „Versand durch Amazon“ oder „Prime durch Verkäufer“. Das begehrte Prime-Logo trägt auch zu Ranking-Vorteilen auf Amazon bei. Die Platzierung des Angebotes in der Buy Box ist somit essentiell für einen erfolgreichen Verkauf auf Amazon.

3. Sorge für gute Produktbilder

Für eine gute Conversion-Rate (Verhältnis von Klickquote zu Kaufquote) sind Amazon-konforme und ansprechende Produktbilder ausschlaggebend. Denn der erste Blick der Kunden fällt auf die Produktbilder. Damit Bilder den Amazon-Richtlinien entsprechen, sollten diese in der reinen Produktansicht mit weißem Hintergrund freigestellt sein und eine qualitativ hohe Auflösung von mindestens 1.000 Pixel x 1.000 Pixel haben.

Zudem gilt: Je umfangreicher, desto besser. Daher sollten mindestens sieben Fotos vorhanden sein, die in ihrer Darstellung so variieren, sodass Produkte im Detail, aber auch in der Gesamtansicht zu sehen sind. Verkäufer sollten sich zudem darauf konzentrieren, die Eigenschaften und Anwendungsbereiche ihrer Produkte bestmöglich mit Mood- und Aktionsbildern in Szene zu setzen.

4. Nutze Werbemöglichkeiten wie Sponsored Products oder Sponsored Brands

Einer der größten Hebel für schnelles Wachstum und mehr Sichtbarkeit auf Amazon stellen die bezahlten Werbemöglichkeiten dar. Dabei kann der Händler aktuell aus zwei verschiedenen Anzeigeformaten wählen: Sponsored Products oder Sponsored Brands, wobei letzteres nur durch eine bei Amazon registrierte Marke möglich ist.

Durch die Eingabe eines frei wählbaren Standardgebots lässt sich beeinflussen, wie die Anzeige bei bestimmten Keywords platziert wird. Ähnlich wie bei Google Ads gilt hier: Wer für Keywords mit einem hohem Suchvolumen weit oben ausgespielt werden will, muss grundsätzlich ein höheres Gebot wählen, als bei Nischen-Keywords.

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5. Investiere in deine registrierte Marke

Amazon hat in den letzten Monaten viele neue Funktionen getestet und eingeführt. Diese Funktionen sind jedoch häufig nur für registrierte Marken zugänglich. So wie etwa der Amazon Shop, EBC (Enhanced Brand Content) und auch die bereits angesprochenen Sponsored-Brands-Kampagnen. Mit diesen Funktionen hat die jeweilige Marke deutlich mehr Möglichkeiten in der Gestaltung der eigenen Angebote und kann Kunden, ähnlich wie im eigenen Onlineshop, ein besseres Verkaufserlebnis bieten. Es lohnt sich also, in den Markenaufbau zu investieren.

Um eine Marke bei Amazon registrieren zu können, muss diese vorab bereits in einem nationalen oder internationalen Markenregister registriert sein. Im Anschluss kann die Registrierung direkt aus dem Verkäuferprofil im „Amazon Brand Registry“ in wenigen Schritten vom Verkäufer durchgeführt werden.

Bild: Getty Images/ Morsa Images