FragRobin-Gründer Florian Werner

Anfang Mai war Florian Werner noch zuversichtlich. Zwar hatte sein Unternehmen FragRobin, das eine Onlineplattform für die Anwaltssuche betreibt, zuvor einen Antrag auf ein vorläufiges Insolvenzverfahren gestellt. Doch der LegalTech-Gründer hoffte auf den Einstieg potenzieller Investoren oder Geldgeber, um einen Neuanfang zu wagen. 

Nun hat der Wettbewerber Anwalt.de das Startup aus Berlin übernommen – doch einen neuen Start gibt es nicht. FragRobin wird in die Anwaltssuchmaschine des Wettbewerbers integriert, das 16-köpfige Team wird für Anwalt.de weiterarbeiten. Werner sagte gegenüber Gründerszene, ob FragRobin vollständig eingestellt werde, sei noch nicht final entschieden, man konzentriere sich nun jedoch auf Anwalt.de.

Wie viel die Anwaltssuchmaschine für das Startup gezahlt hat, möchte der Gründer, der nun als CMO beim Käufer arbeitet, nicht kommentieren. Es ist die zweite Übernahme des 2005 gegründeten LegalTech-Unternehmens Anwalt.de in diesem Jahr, zuletzt kaufte es das Startup Jurato.

Der Hintergrund der vorläufigen Insolvenz von FragRobin war laut Gründer, dass der Hauptgesellschafter, die Springer Capital Beteiligungs GmbH aus München, eine mündlich zugesagte Finanzierungsrunde platzen ließ. Daraufhin fehlte dem Jungunternehmen das Geld, um weiter die Rechnungen zu bezahlen.

In den vergangenen Monaten war die geschäftliche Entwicklung bei der 2016 von Werner gegründeten FragRobin AG nicht ganz nach Plan verlaufen. Ende 2016 hat das Berliner Unternehmen bereits hoffnungsvoll einen Break-even für die erste Jahreshälfte 2017 in Aussicht gestellt. Nach anfänglichen Erfolgen habe er aber erkennen müssen, sagt Werner, dass die eigenen Umsätze durch Stornierungen im Nachhinein stärker beeinträchtigt wurden als zunächst erwartet. 

Bild: FragRobin