Startups verkaufen jetzt auch Masken.

Dieser Artikel erschien zuerst am 30. April 2020. An dieser Stelle veröffentlichen wir ihn mit einem Update erneut.

Die Corona-Krise ist für Startups eine existenzielle Herausforderung. Die Umsätze brechen weg, Finanzierungsrunden bleiben aus. Um die Krise zu überstehen, haben sich manche Jungunternehmen ein zusätzliches oder ein ganz neues Betätigungsfeld gesucht: den Verkauf von Atemschutzmasken. Seit April sind sie in vielen Bereichen wie Supermärkten und Öffentlichen Verkehrsmitteln Pflicht, auch in den Schulen wird über eine Maskenpflicht diskutiert. Wer noch eine Maske sucht, findet bei Startups kreative Produkte.

So wie beim Berliner Rucksack-Hersteller Fitz&Huxley. Das Startup hat kurzerhand Mund-Nasen-Masken in sein Portfolio genommen. Kleiner Nebeneffekt: „Mit dem Kauf einer Maske unterstützt ihr Berliner Schneider, die Covid19-bedingt derzeit wenig Aufträge haben“, schreibt das Unternehmen. Denn die Masken lässt Fitz&Huxley bei Schneidern fertigen, die sich aufgrund der Krise auf die Fertigung von Masken spezialisiert haben.

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Die farbigen Masken kosten 12 Euro, die Ausführung in weiß sieben Euro. Außerdem schickt Fitz&Huxley bei jeder Bestellung seiner anderen Produkte kostenlos eine Maske mit.

Auch der Versandhändler About You verkauft Masken, die er nicht selbst herstellt. Momentan bietet das Startup unter anderem Artikel der Unternehmen Bewooden, Oderso und Grubenhelden an.

Letzteres ist eine Modelabel aus dem Ruhrgebiet. Bei Bewooden handelt es sich um eine deutsch-tschechische Modemarke, die Holz-Accessoires wie Manschettenknöpfe und Gürtel herstellt. Hinter Oderso steckt das von Youtuber Fynn Kliemann mitgegründete Unternehmen Global Tactics. Das hatte schon früh in der Corona-Krise Stoff für die Produktion von Millionen Mundabdeckungen gekauft. 

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About You verkauft die Masken von Oderso für 17,02 Euro pro Zehnerpack, 12,26 Euro (Bewooden) und 9,51 Euro (Grubenhelden). Im Mai kamen weitere teilweise günstigere Masken hinzu.

Masken statt Medizinprodukte bei Born for Life

Das Hamburger Startup Born for Life entwickelt und vertreibt medizinische Produkte für Säuglinge. Dazu gehören Nestchen und Inkubatorabdeckungen für Frühgeborene. Während der Corona-Krise hat das im vergangenen Jahr gegründete Unternehmen einen weiteren Artikel ins Sortiment genommen: wiederverwendbare Atemschutzmasken.

Diese bestehen aus mehrlagigem Stoff und sind für Kinder und Erwachsene erhältlich. Während die Maske in einem einheitlichen Farbton verkauft wird, können Kunden die Farben der Haltebänder frei wählen. Eine Maske kostet 15,90 Euro.

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Das österreichische Startup Andmetics verkauft Wachsstreifen und Hygieneartikel wie Puder und Augenbrauenpinsel. Seit kurzem gibt es mit Baumwoll-Mundschutzmasken ein weiteres Produkt auf der Seite des Unternehmens aus Traun. Die Masken verkauft das Startup auch im Einzelhandel.

Man habe Verträge mit Drogeriemärkten, Apotheken und Industriebetrieben, sagte Andmetics-CEO Hannes Freudenthaler der Kronen-Zeitung. Neben den Baumwollmasken für 5,90 Euro pro Stück verkauft das Unternehmen auch FFP2-Masken mit Partikelfilter für 41,88 Euro im Zehnerpack.

Juniqe zahlt einen Teil an seine Künstler

Wiederverwendbare Masken in allen möglichen Farb- und Designkombinationen verkauft das E-Commerce-Startup Juniqe auf seiner Seite. Der Erlös der zwischen 10- und 12-Euro-Masken geht laut Juniqe an die Künstlerinnen und Künstler, die für das Design verantwortlich sind. Für jede zweite verkaufte Maske werde eine weitere an den Verein #Europecares gespendet, heißt es.

Auch das Berliner Startup Re-nt spendet einen Teil seiner durch den Verkauf von Masken eingenommenen Erlöse. Fünf Euro will das Unternehmen an Ärzte ohne Grenzen weiterleiten, schreibt es auf seiner Seite. Die Masken seien gemeinsam mit jungen Designern aus der Hauptstadt entstanden.

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Dementsprechend teuer sind die Masken. Zwischen 12,50 Euro und 26,50 Euro müssen Kunden pro Maske zahlen. Re-nt betreibt eine Plattform, über die Nutzer Kleidung mieten können. Das Startup wurde 2018 von Robina von Stein gegründet.

Das 2017 gegründete Startup Maison Héroïne verkauft seine wiederverwendbaren Masken für 8,90 Euro pro Stück. Vier Masken sind im Bundle für 34,90 Euro erhältlich. Das Geschäftsmodell des Armedangels-Mitgründers sind unter anderem Business-Handtaschen, Notebook-Taschen und Kleidungsstücke. Mit den Masken werden laut Unternehmen auch die Textilproduzenten unterstützt.

 

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Swapface wurde im Mai 2020 von den Schwestern Lilia und Svanja Kleemann gegründet. Das Unternehmen verkauft Masken mit Bemalungen. Die erste Kollektion der beiden Gründerinnen wurde von der Berliner Künstlerin Polina Soloveichik entworfen. „Wir möchten mit unseren Swapfaces mehr Spaß und Leichtigkeit in den manchmal trüben Corona-Alltag bringen und so die Anonymität hinter den Masken nehmen”, sagt Gründerin und CEO Svanja Kleemann. Sie und ihre Schwester haben bereits Gründungserfahrungen. Ihre Masken verkaufen sie für 22,90 Euro pro Stück über den eigenen Online-Shop. Drei Masken mit drei Aufbewahrungstaschen kosten 65,30 Euro.

Bild: Kseniya Ovchinnikova / Getty Images