Am Hausbau sind eine ganze Reihe von Unternehmen beteiligt, im Schnitt 20 bis 30. Vom Dachdecker bis zum Heizungsinstallateur müssen also eine Menge Leute angeheuert und koordiniert werden. Dafür verantwortlich, dass Ausschreibungen, Preisvergleiche und Vergaben geklärt werden, ist das sogenannte Generalunternehmen. Die Angebote kommen auf verschiedenen Wegen zusammen, viele Fragen werden doppelt und dreifach gestellt – und das meiste davon wird noch immer manuell bearbeitet.
Gerade an diesen Prozesskosten entscheide sich die Marge, meint Cosuno-Gründer Fritz Cramer. Gemeinsam mit Maximilian Seifert und Christoph Berner hat er eine cloudbasierte Bausoftware entwickelt, um die internen Abläufe für Generalunternehmen zu optimieren.
Cherry Ventures bei Millioneninvestment dabei
Für diese Idee hat das 2018 gegründete Startup Cosuno aus Berlin jetzt eine Pre-Seed-Finanzierung in einstelliger Millionenhöhe erhalten. Die Runde wurde von dem VC Cherry Ventures angeführt, der unter anderem auch an Flixbus, Auto1 und Infam beteiligt ist. Mit eingestiegen ist außerdem das Gerüstsystem-Unternehmen PERI, für das Cramer zuvor in der Funktion eines Beraters tätig war. Während dieser Zeit habe er erlebt, dass digitale Geschäftsmodelle in der Baubranche zwar sehr gefragt, aber kaum vorhanden seien.
„Wir wollen mit dem Kreis unserer Pilotkunden zunächst das Produkt weiter voran bringen. Den Sales-Bereich gehen wir erst Ende des Jahres an“, so Cramer gegenüber Gründerszene. Geld verdient Cosuno über ein Lizenzmodell pro Nutzer. Das derzeit sieben Mitarbeiter große Startup aus Berlin arbeitet nach eigenen Angaben bereits mit Pilotkunden zusammen.
Bei der Ausschreibungssoftware allein soll es allerdings nicht bleiben. In naher Zukunft soll ein Ranking hinzukommen, worüber Bauunternehmer nachvollziehen können, ob beispielsweise eine Dachdecker-Firma bislang eine zufriedenstellende Arbeit verrichtet hat. Die Daten will das Startup über die eigene Plattform sammeln. Auf dieser Grundlage sollen Kunden Einblicke bekommen, die helfen, Risiken frühzeitig abzuwenden und Fremdleistungen gewinnbringender zu realisieren.