Delia Fischer ist Gründerin und Geschäftsführerin von Westwing

Der Online-Möbelhändler Westwing hat seinen Wachstumskurs im ersten Halbjahr fortgesetzt und treibt die Vorbereitungen für einen Börsengang voran. Der Umsatz legte auf vergleichbarer Basis um 22 Prozent auf 120 Millionen Euro zu, wie das Unternehmen mitteilte. Davon blieben zwei Prozent als Betriebsgewinn übrig (bereinigte Ebitda-Marge).

Zugleich kündigte Westwing an, Anfang 2019 ein neues Logistikzentrum in Polen zu eröffnen, das ein kleineres Verteilzentrum bei Berlin ersetzen soll. Die nun vorgestellten Zahlen sind um die Aktivitäten in Brasilien, Russland und Kasachstan bereinigt, die Westwing Anfang August zum Verkauf gestellt hatte.

Unterdessen nehmen die Vorbereitungen der Rocket-Internet-Beteiligung für einen Börsengang Formen an. Angesichts des erfolgreichen Wachstums sei das Unternehmen am 16. August in eine Aktiengesellschaft umgewandelt worden, teilte Westwing mit. Finanzkreisen zufolge strebt der Online-Möbelhändler ein Emissionsvolumen von 100 bis 150 Millionen Euro an und könnte bei dem Schritt aufs Parkett mit 400 bis 450 Millionen Euro bewertet werden.

Westwing gehört zum Imperium des Startup-Investors Rocket Internet, der 32 Prozent der Anteile hält. Weitere Eigentümer sind die schwedische Kinnevik, Access Industries und Tengelmann Ventures. Sie hatten Westwing schon bei einer Finanzierungsrunde vor zwei Jahren mit 449 Millionen Euro bewertet. Rocket Internet hatte im Frühsommer bereits den Möbelhändler Home24 an die Börse gebracht, der zuletzt schwächer wuchs als erhofft.

Wann es bei Westwing wirklich so weit sein wird? Gründerin Delia Fischer sagte dem Handelsblatt dazu nur: „Für uns ist das sicher eine Option, aber wir haben keinen Druck.“

Bild: Westwing