Das Bunch-Gründerteam (v.l.): Anthony Reo, CEO Darja Gutnick und Charles Ahmadzadeh

Ob ein Bewerber in ein Team passt und wie Arbeitsgruppen funktionieren, lässt sich messen. Das Berliner Machine-Learning-Startup Bunch.ai hat dafür einen Algorithmus entwickelt. Die Software analysiert die bestehende Kommunikationskultur in einer Abteilung und vergleicht sie mit dem Profil eines Bewerbers. Bunch kann auf der Basis dieser psychometrischen Daten Mitarbeiter empfehlen. „Wir können die ideale Konstellation berechnen und existierende Teams aus der internen Kommunikation heraus optimieren“, sagt CEO Darja Gutnick.  

Dabei greift Bunch auf die interne Kommunikation einer Abteilung oder Firma unter anderem mit dem Messenger Slack zurück – mit zwei Einschränkungen: ausgelesen werden nur öffentliche Kanäle und verstanden wird derzeit nur Englisch. Die Art, wie das Team kommuniziert und worüber, gibt Aufschluss über die Unternehmenskultur. Möglich ist auch die Analyse einer Mitarbeiter-Umfrage. Wer sich bewirbt, beantwortet sie gleichen Fragen wie zuvor das Team.

Der Grad der Übereinstimmung in kulturellen Fragen sagt etwas darüber aus, wie gut Team und Kandidat zusammen passen. Gemessen werden sechs Dimensionen: Kundenorientierung, Zielorientierung, Kollaboration, Detailorientierung, Prinzipientreue und Adaptabilität.

Die Idee des Startups basiert auf Erkenntnissen, wonach nicht primär Geld, sondern unternehmenskulturelle Aspekte unter den wichtigsten Faktoren für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz stehen. Das haben Forscher der Stanford University herausgefunden und das „Organisational Culture Profiling“ entwickelt.

Siebenstelliges Investment

Das Startup will die genaue Höhe der Investitionsrunde nicht bekanntgeben, weil voraussichtlich noch ein weiterer Investor einsteigen wird. Insgesamt handelt es sich um einen siebenstelligen Betrag. An der Seed-Finanzierung beteiligten sich der Frühphasen-Investor High-Tech-Gründerfonds (HTGF), sowie die existierenden Investoren Atlantic Labs des Berliner Tech-Entrepreneurs Christophe Maire und die Berliner Angel-Investoren Friedrich Neuman und Marius Schulze.

Mit dem neuen Geld wird das zehnköpfige Team um die Gründer Darja Gutnick, Charles Ahmadzadeh und Anthony Reo das Produkt weiterentwickeln, das Team erweitern und den Vertrieb ausbauen. Die bislang englischsprachige Plattform soll eine deutschsprachige Version erhalten. Die wichtigsten Kunden von Bunch.ai sind der Cloud-Dienstleister Digital Ocean, die Smartphone-Bank N26 und die Fraunhofer-Institute.

Bild: Bunch