Lemoncat-Gründerin Doreen Huber

Rocket Internet breitet sich auf dem Markt für Business-Catering aus: Mit der 100-prozentigen Übernahme des Berliner Startups Lemoncat schluckt das Rocket-Eigengewächs Caterwings einen wichtigen Wettbewerber. Deutsche Startups berichtete zuerst über den Zukauf, beide Seiten bestätigten den Deal gegenüber Gründerszene und NGIN Food. Darüber, wie viel Geld Caterwings für Lemoncat zahlte, wollen sie nicht sprechen.

Was passiert mit der Marke Lemoncat? „Dauerhaft werden wir keine Zwei-Marken-Strategie fahren“, sagt Adrian Frenzel zu Gründerszene und NGIN Food. Frenzel ist Gründer und Geschäftsführer der sogenannten B2B Food Group, an der Rocket Internet beteiligt ist. Die Unternehmensgruppe bündelt Catering-Startups, die Essen an Unternehmen liefern, darunter Caterwings. „Jetzt machen wir uns Gedanken, wie wir beide Marken zusammenführen können“, so Frenzel. Alle Lemoncat-Mitarbeiter würden in die B2B Food Group integriert. Lemoncat-Gründerin Doreen Huber starte dort als Chief Product and Supply Officer. 

Rocket Internet war schon vor der Übernahme an Lemoncat beteiligt. Bislang gehörte das Unternehmen aber nicht zur B2B Food Group, die laut Frenzel in derzeit acht Ländern aktiv ist.

Den Zukauf von anderen Anbietern hatte Frenzel schon im Januar dieses Jahres angekündigt. An der B2B Food Group beteiligt ist neben Rocket Internet unter anderem Holtzbrinck Ventures. Im Zuge der Lemoncat-Übernahme habe die B2B Food Group zusätzlich zu den bislang eingesammelten neun Millionen Euro einen weiteren „hoch siebenstelligen“ Betrag eingeworben, so Frenzel. Für weitere mögliche Übernahmen im Business-Catering-Bereich schaue man sich nun in bestehenden und neuen Märkten um. Er sagt: „Es macht mehr Spaß, wenn man der größte Player am Markt ist.“ Ein bestehender Wettbewerber in Deutschland ist dabei etwa das Berliner Startup Heycater.

Rocket hat bei dem Thema große Ambitionen, den Erfolg von Essenslieferplattformen wie Delivery Hero zu wiederholen. Ein Blick in die USA zeigt, wie groß die Hoffnungen sind, die Investoren in das Geschäftsfeld stecken: Das US-Vorbild Ezcater hat bislang bereits mehr als 300 Millionen US-Dollar Wagniskapital aufgenommen.

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Bild: Lemoncat