Besitzen immer noch einen Großteil ihrer Firma: Die Celonis-Gründer Bastian Nominacher, Alexander Rinke und Martin Klenk (v.l.)
Besitzen immer noch einen Großteil ihrer Firma: Die Celonis-Gründer Bastian Nominacher, Alexander Rinke und Martin Klenk (v.l.)

Es ist die nächste dreistellige Millionenfinanzierung für ein deutsches Startup: Die Münchner Prozessanalysefirma Celonis erhält rund 260 Millionen Euro (etwa 290 Millionen US-Dollar) und gehört mit einer Bewertung von 2,3 Milliarden Euro (2,5 Milliarden Dollar) jetzt zu den größten Softwareunternehmen Deutschlands.

Celonis hat seit seiner Gründung im Jahr 2011 nach eigenen Angaben jedes Jahr einen positiven Cashflow verbucht, das heben die Gründer Alexander Rinke, Bastian Nominacher und Martin Klenk gerne hervor. Zu Beginn kamen sie ganz ohne externes Geld aus, was dazu führte, dass sie bis heute Mehrheitseigentümer ihrer Firma sind. Als Gründer hätten sie von Anfang an auf möglichst wenige Finanzierungsrunden hingearbeitet, sagte Mitgründer Rinke zuletzt im Gespräch mit Gründerszene.

Wir haben anlässlich der 260-Millionen-Finanzierung mit Celonis-Mitgründer Bastian Nominacher darüber gesprochen, was mit dem neuen Kapital passieren soll, wie sich das Startup verändert hat – und wie die drei Gründer Meinungsverschiedenheiten meistern:

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Heute ist Celonis in München und New York ansässig, hat Niederlassungen in Großbritannien und Japan und zählt Firmen wie die Lufthansa oder Uber zu seinen Kunden. Die Fluggesellschaft will mit der Software des Startups für pünktlichere Flüge sorgen, der Fahrdienst seinen Kundenservice verbessern. Im Wettbewerb steht Celonis dabei nach eigenen Angaben vor allem mit klassischen Prozessoptimierungsmethoden sowie Unternehmensberatungen, die diese anbieten, und mit vielen kleineren, spezialisierten Anbietern.

Angeführt wurde die jetzige C-Runde von Arena Holdings. Zu den weiteren Investoren gehören die Unternehmer Ryan Smith, Mitgründer und CEO der Umfrageplattform Qualtrics, und Tooey Courtemanche, Gründer und CEO von Procore, einem Anbieter von Baumanagement-Software. Smith wird dem Unternehmen als strategischer Berater zur Seite stehen und eng mit Celonis-Verwaltungsratsmitglied und Hybris-Gründer Carsten Thoma zusammenarbeiten.

Die jüngste Finanzierung bringt die Gesamtinvestitionen in Celonis auf etwa 370 Millionen Dollar. Sie folgt auf ein Investment in Höhe von 27,5 Millionen Dollar im Juni 2016 und eine Finanzierungsrunde in Höhe von 50 Millionen Dollar im Juni 2018, die Celonis zum Einhorn machte. Damals hatten die bekannten VCs Accel und 83North in Celonis investiert, auch an der jüngsten Finanzierungsrunde beteiligten sie sich wieder.

Bild: Deutscher Zukunftspreis/Ansgar Pudenz