Classpass-Gründerin Payal Kadakia ist seit 2013 nicht mehr CEO ihrer Firma, sondern Executive Chairm
Payal Kadakia hat Classpass gegründet. Seit 2013 ist sie nicht mehr CEO ihrer Firma, sondern Executive Chairman.

Das Berliner Fitness-Startup Urban Sports Club bekommt Konkurrenz: Das US-Unternehmen Classpass startet im Mai in Deutschland, wie Welt.de berichtet. Der Anbieter schaltet bereits Werbung in den sozialen Netzwerken.

Beide Firmen verfolgen dasselbe Konzept: Sie ermöglichen ihren Kunden, Kurse in verschiedenen Fitnessstudios zu besuchen, ohne dort Mitglied zu sein. Nutzer können beispielsweise montags ins Yogastudio gehen, mittwochs in die Kletterhalle und freitags zum Bauch-Beine-Po-Kurs im nächstgelegenen Fitnessstudio. Dafür nehmen sowohl Urban Sports Club als auch Classpass monatliche Gebühren. Je höher die Gebühren, desto mehr Kurse können die Nutzer monatlich belegen.

Urban Sports Club gilt als Deutschlands größter Anbieter für Fitness-Abos, unter anderem dank der Übernahme mehrerer Wettbewerber. So fusionierten die Berliner 2016 mit Somuchmore, 2018 kauften sie das Münchner Startup Fitrate. Das Startup arbeitet nach eigenen Angaben mit 5.000 Studios in Deutschland, Frankreich und Italien zusammen. Nutzer zahlen 29 Euro für vier Kurse im Monat, 59 Euro für unbegrenzt viele. Welche Gebühren Classpass in Deutschland veranschlagen wird, ist noch unklar. Das Startup arbeitet mit einem Punktesystem: Je nachdem, wie beliebt ein Sportkurs ist, kostet er unterschiedlich viele Punkte. Wer Classpass in New York nutzt, zahlt umgerechnet 70 Euro und bekommt dafür 45 Punkte, die für vier bis sechs Kurse reichen.

Erst vor wenigen Monaten gab es 85 Millionen Dollar 

Wer einen Kurs reserviert, aber nicht besucht, muss zwölf Dollar zahlen. So wolle Classpass die No-Show-Rate verringern, erklärte CEO Fritz Lanman gegenüber Welt.de. Ob das Startup dieses System auch in Deutschland anwenden wird, steht noch nicht fest. Aktuell bemühe sich Classpass in Berlin um Partner-Fitnessstudios, so Lanman. Weltweit kooperiert das New Yorker Unternehmen laut Website mit 15.000 Studios in 2.500 Städten in den USA, Kanada, Großbritannien, Australien und einigen asiatischen Ländern.

Classpass wurde 2013 von Payal Kadakia gegründet. Fritz Lanman ist seit Beginn Gesellschafter und seit 2017 CEO. Der deutsche Wettbewerber Urban Sports Club legte schon 2012 los. Hinter den Berlinern stehen unter anderem der Kapitalgeber Partech und Holtzbrinck Ventures. Zuletzt sammelten die Gründer Moritz Kreppel und Benjamin Roth im Herbst 2018 einen zweistelligen Millionenbetrag ein, konkrete Zahlen nennen sie allerdings nie. Classpass ist laut Crunchbase mit 239 Millionen Dollar finanziert. Zuletzt gab es im Juli 2018 85 Millionen Dollar, unter anderem von der singapurischen Investmentfirma Temasek.

Genügend Kapital für die Expansion nach Deutschland ist also vorhanden. CEO Lanman rechnet sich trotz vorhandenen Wettbewerbs gute Chancen aus, sagte er. „Gruppen-Fitness“, wie man sie über Classpass buchen kann, stehe in Deutschland noch „ganz am Anfang“.

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Bild: Getty Images / Stefanie Keenan / Kontributor