Simon Schmincke ist vor drei Jahren von Earlybird zu Creandum gewechselt.
Simon Schmincke ist vor drei Jahren von Earlybird zu Creandum gewechselt.

Das vergangene Jahr lief gut für den schwedischen Wagniskapitalgeber Creandum: Der Streaming-Dienst Spotify ging an die Börse, der Payment-Unternehmen iZettle wurde für umgerechnet 1,9 Milliarden Euro an Paypal verkauft und das Spieleunternehmen Small Giant Games wurde von Zynga übernommen. Bei den drei Unternehmen gehörte Creandum zu den frühen Investoren. 

Allein im vergangenen Jahr seien ingesamt 700 Millionen Euro an die Fondsinvestoren zurückgeflossen, teilte der Wagniskapitalgeber mit. Die Hälfte des Geldes hatten Investoren in die vier Startup-Fonds von Creandum gesteckt (Assets under Management).

Der Fokus liegt auf Deutschland

Der schwedische Startup-Geldgeber schließt nun nach dem erfolgreichen Jahr seinen fünften Fonds: 265 Millionen Euro will Creandum in Early-Stage-Startups investieren. Ein Fokus liegt dabei auch auf dem deutschen Markt.

Seit drei Jahren ist Creandum in Berlin mit einem Büro vor Ort. „Wir haben uns bewusst für Berlin entschieden, weil wir hier ein Momentum in der Tech-Szene beobachten“, sagt Simon Schmincke, Creandum-Partner im Gespräch mit Gründerszene. 30 Prozent aus dem vergangenen Fonds seien in deutsche Unternehmen geflossen, darunter in die Steuer-App Taxfix und den Factoring-Anbieter Billie. Seit Anfang des Jahres habe Creandum schon in fünf deutsche Startups investiert.

Schmincke beobachtet in Deutschland mehr Startups mit großen Ambitionen. „Wir sehen mehr deutsche Gründer, die sich nicht mit einem 100-Millionen-Exit begnügen“, so der Geldgeber. Für Creandum sei es kein Problem, länger auf einen Unternehmensverkauf oder Börsengang zu warten. „Weil die Performance der vergangenen Fonds so gut war, müssen wir keine schnellen Exits zeigen“, sagt Schmincke.

Der Fonds im Überblick:

  • Early-Stage-Startups, kein Fokus auf eine bestimmte Branche
  • In der Series A investiert Creandum zwischen fünf und 15 Millionen Euro (20 Investments sollen aus dem Fonds finanziert werden).
  • In der Seed-Phase beteiligt sich der VC mit 500.000 bis 3 Millionen Euro (15 Seedinvestments sind geplant).
  • Mehr als die Hälfte des Fonds sei für Folge-Investments der Portfolio-Firmen reserviert, heißt es.
Bild: Creandum