Das Management des Software-Startups Twaice: Stephan Rohr, Lennart Hinrichs und Michael Baumann (von links).

Wagniskapital einzusammeln wird in den kommenden Monaten für Startups sehr schwierig werden – da sind sich viele Experten einig. Das Münchner Startup Twaice hat gerade noch rechtzeitig seine Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 11 Millionen Euro abgeschlossen. Auch Lennart Hinrichs, Commercial Director bei Twaice, zeigt sich erleichtert über das gelungene Timing der Finanzierungsrunde: „Das war jetzt ein bisschen Glück“, sagt er zu Gründerszene.

Neu investiert ist der schwedische VC und Spotify-Geldgeber Creandum. Auch die Bestandsinvestoren Cherry Ventures, UVC Partners und Speedinvest beteiligen sich erneut. Cherry und Co. hatten bereits in der Seed-Runde im vergangenen Jahr 3,2 Millionen Euro beigesteuert.

Twaice, eine Ausgründung der TU München, entwickelt eine Analyse-Software für Batteriesysteme. Das Tool kreiert einen sogenannten digitalen Zwilling, also ein virtuelles Abbild der Batterie. So sollen etwa Betriebsausfälle rechtzeitig erkannt und verhindert werden.

Die Kunden des Jungunternehmens stammen aus der Energie- und der Elektromobilitätsbranche. Viele von ihnen haben aktuell mit den wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus zu kämpfen. Trotzdem hofft das Münchner Startup, seinen Wachstumskurs fortsetzen zu können: Der Umsatz im vergangenen lag laut Hinrichs im sechsstelligen Bereich, für 2020 seien Bruttoeinnahmen in siebenstelliger Höhe geplant. Auch das Team ist in den letzten Monaten stark gewachsen – von 22 Mitarbeitern im Mai 2019 auf mittlerweile rund 50 Angestellte.

Das neue Kapital will das Startup für die Internationalisierung einsetzen. Man plane, Büros im außereuropäischen Raum zu eröffnen, sagt Lennart Hinrichs. Wegen der Coronakrise könne sich dies jedoch noch zeitlich verzögern. Um die nächste Runde müsse sie die Firma aber zumindest erst mal keine Sorgen mehr machen. „Wir sind mit der Finanzierung jetzt auf Jahre hin gut aufgestellt“,so der Twaice-Manager.

Bild: Twaice