Beyond Meat stellt die Frikadelle her, die Burger bereiten Gastropartner zu.

In Nordamerika ist ein Hype um den veganen Burger des kalifornischen Startups Beyond Meat entstanden. Seit 2009 entwickelt das Unternehmen Fleischersatz auf Basis von Erbsenprotein und wurde währenddessen mit mindestens 117 Millionen Euro (122 Millionen US-Dollar) finanziert. Die Produkte von Beyond Meat gibt es in über 32.000 Supermärkten und Restaurants. 

Im Frühjahr kündigte die PHW-Gruppe an, den veganen Burger nach Deutschland zu bringen. Eigentlich schon im August sollten die ersten Frikadellen in einer Burgerkette angeboten werden. Doch der Deutschlandstart verschob sich immer wieder nach hinten. „Die Produktionskapazitäten bei Beyond Meat sind voll ausgelastet und dadurch kommt es leider zu Verzögerungen“, hieß es im Juli von einer Sprecherin der PHW-Gruppe auf Nachfrage von Gründerszene und NGIN Food. Als die vegane Boulette im Juli in der kanadischen Burgerkette A&W eingeführt wurde, war sie binnen vier Wochen landesweit ausverkauft. Erst im Oktober stand das vegane Menü wieder auf der Speisekarte.

Nun hat Metro bekannt gegeben, den Fleischersatz Ende November in seine deutschen Märkte aufnehmen zu wollen. „Die erste Lieferung kommt kommende Woche in Europa an. Die Ware wird dann schnellstmöglich über unsere Plattformen an die Großmärkte verteilt“, so eine Sprecherin der Metro. Der Burger wird dann in allen deutschen Filialen erhältlich sein. Wie viel das Produkt kosten wird, will das Unternehmen nicht sagen. 

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Die PHW-Gruppe, die Marken wie Wiesenhof vertreibt, hatte zwar die exklusive Vertriebspartnerschaft für Deutschland, wollte die Produkte also zuerst verkaufen. Nun kommt Metro dem Geflügelzüchter aber zuvor, indem der Großhändler das Produkt über sein Handelsbüro in Rotterdam listet. Das Büro beschafft die Waren für die europäischen Märkte. Knapp zwei Stunden, nachdem Metro den Start bekannt gegeben hat, verschickte auch die PHW-Gruppe eine Mitteilung über die geplante Produkteinführung.

„Ich freue mich sehr, dass wir heute mit der Belieferung des Beyond-Meat-Burgers an Restaurants in ganz Deutschland beginnen können“, lässt sich Wiesenhof-CEO Peter Wesjohann zitieren. Ob die Freude bei der Wiesenhof-Mutter wirklich so groß ist, ist fraglich. Welche Gastropartner den Fleischersatz anbieten werden, bleibt unklar. Die Wiesenhof-Mutter hatte im November bereits einen Softlaunch in ausgewählten Hamburger Restaurants. Am Dienstag hieß es von einer Pressesprecherin auf Nachfrage noch, dass es bislang keinen konkreten Termin für den deutschlandweiten Rollout gebe. 

Neben der Expansion hat Beyond Meat auch noch etwas Anderes in der Planung: einen Börsengang. Vor einer Woche reichte der Lebensmittelhersteller seine Unterlagen bei der US-Börsenaufsicht ein. Als Emissionsvolumen peilt das Unternehmen 87,5 Millionen Euro (100 Millionen US-Dollar) an. Wann genau Brown den Sprung aufs Parkett wagen will, ist noch nicht bekannt.

Beyond Meat Cheeseburger bei TGIF

Doch wie schmeckt der vegane Burger? Beyond Meat wirbt damit, dass er in Geschmack und Konsistenz einer Fleischfrikadelle ähneln soll. Bei einem Gründerszene-Test in New York kam der Erbsenprotein-Bratling seinem Vorbild aus Rindfleisch recht nahe. Der vegane Fleischersatz hat eine rauchige Note und schmeckt wie das tierische Produkt. Ähnlich wie Fleisch besitzt er eine rotbraune Farbe und eine faserige Konsistenz. Doch der Unterschied zum Standardburger zeigt beim Reinbeißen: Die pflanzliche Alternative ist im Vergleich zu den tierischen Produkten zu weich und nachgiebig beim Kauen. Trotzdem ist das Veggie-Fleisch von Beyond Meat eine überraschend gute Kopie.

Bild: Beyond Meat