Die Gründer von Foodji: Nicolas Luig, Oliver Friedmann, Moritz Munte, Felix Munte und Daniel von Canal (v.l.n.r.)

Ein Snack zwischen zwei Meetings, ein Smoothie, bevor die nächste Vorlesung beginnt oder eine kleine Mahlzeit, um die Wartezeit am Flughafen zu überbrücken: Der Absatz von Convenience-Food steigt jährlich an. In Selbstbedienungsautomaten beispielsweise auf Bahnhöfen oder in Krankenhäusern lassen sich selten frische Produkte finden. Das Münchner Startup Foodji will diese Lücke mit modernen Automaten schließen. Das heißt mit bargeldloser Bezahlung und frisch zubereiteten Snacks.

CEO Felix Munte hat das Unternehmen im Jahr 2016 mit Nicolas Luig, Oliver Friedmann, Moritz Munte und Daniel von Canal gegründet. Die Grundidee der Foodji-Automaten ähnelt denen der klassischen Snackstationen. Neu ist hingegen der Fokus auf Nachhaltigkeit und moderne Technologie, der die Verschwendung von Lebensmitteln minimieren soll. 

„Mit Foodji bedienen wir die Nachfrage genau dort, wo sie heute schon besteht und bisher nicht ausreichend befriedigt werden kann: Büro, Fitnessstudio, Universität, Krankenhaus oder Flughafen“, so der ehemalige Unternehmensberater Munte zu Gründerszene. Kunden sind nach Angaben des Startups unter anderem der Flughafen München, Lufthansa, Tesla, Bavaria Film und eine Münchner Design-Hotelkette, die die Foodji-Geräte ihren Gästen oder Mitarbeitern zur Verfügung stellen. Algorithmen versuchen, die Nachfrage der Nutzer möglichst genau zu bestimmen, um so jeden Standort mit der ausreichenden Menge an Lebensmitteln zu befüllen. Das Sortiment reicht von Sandwiches und Wraps über Nüsse bis hin zu True-Fruits-Smoothies und Fritz Kola. Foodji setzt neben bekannten größeren Marken auch auf regionale Anbieter. 

Investoren um Bonial-Gründer liefern frisches Kapital

Auch die Bedienung der Essensautomaten ist voll digitalisiert. Die Preise lassen sich je nach Bestand und Nachfrage anpassen. Produkte mit kurzer Haltbarkeit können bei Bedarf beispielsweise mit Rabatten versehen werden. Den Warenkorb stellen die Kunden per App und bis zu zwölf Stunden im Voraus zusammen oder können ihn spontan vor Ort füllen lassen. Nutzer zahlen die Snacks bargeldlos mit Kreditkarte, Apple Pay oder PayPal. 

Lest auch

Mit dem Konzept konnte das junge Unternehmen im Oktober auch Investoren überzeugen. So schloss Foodji eine Finanzierung mit Handels- und Technologieexperten um den Bonial-Gründer Christian Gaiser sowie dem European Angel Fund ab. Über die Höhe des Investments und den Umsatz will sich das Startup gegenüber Gründerszene nicht äußern. Bei der Zukunftsplanung aber wird CEO Munte konkreter. „Wir planen in 2020 größtenteils plastikfrei zu sein und arbeiten derzeit daran, unsere Produktion CO2-neutral zu gestalten.“ Außerdem soll mit dem frischen Kapital die Technologie hinter den Automaten weiterentwickelt werden.

Bild: Foodji