Auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2019 ging es digital her: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (links) diskutierte unter anderem mit Marcel „Otto“ Yon (rechts) bei der MSC Innovation Night über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung.

Digitalisierung gelingt durch innovative Ideen und moderne Unternehmenskultur

Auch 2019 trafen sich die Verteidigungs- und Innenminister Europas und der Welt mit zahlreichen Experten zur Münchner Sicherheitskonferenz. Und auch in diesem Jahr wurde die Konferenz durch die MSC Innovation Night eingeläutet. In der Siemens-Konzernzentrale kamen Entscheidungsträger, Entrepreneure und Regierungsvertreter zusammen. Das Thema: Wie werden Innovationen zu strategischen Vorteilen?

Der Bundeswehr Cyber Innovation Hub, die Digital Innovation Unit des deutschen Militärs, hatte zusammen mit der Munich Security Conference und Siemens eingeladen. Geleitet wird der Bundeswehr Cyber Innovation Hub von Fregattenkapitän d. R. Marcel „Otto“ Yon, der die MSC Innovation Night mit einem Panel einleitete. Mit ihm diskutierten Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und der Siemens-Vorstandsvorsitzende Joe Kaeser über die Potenziale der Digitalisierung und den Einfluss moderner Unternehmenskultur.

Cyber Innovation Hub: mehr Schub für neue Ideen

„Der Cyber Innovation Hub ist eine kleine, schlagkräftige Einheit. Wir nennen sie unsere ‚Schatzsucher’, die in der Startup-Szene die Technologien aufspüren, die für die Bundeswehr spannend sein können“, betont von der Leyen im Gespräch. Ihre Pläne? Die Ministerin will die Digitalisierung der Bundeswehr so schnell wie nie voranbringen. Sie sagt, in der nächsten Dekade sei das Cyber- und Digitalisierungsthema das Top-Thema für die Bundeswehr.

Genau hier setzt der vor zwei Jahren gegründete Cyber Innovation Hub an: Bundeswehrangehörige suchen zusammen mit Experten aus dem Startup-Ökosystem und der Digitalwirtschaft nach innovativen Technologien und Ideen, die den Soldaten im Einsatz und Zuhause weiterhelfen. Laut Marcel „Otto“ Yon mangelte es der Bundeswehr nie an qualifizierten Kollegen und der Startup-Szene nicht an innovativen Ideen – beides muss nur miteinander vereint und schnell in den realen Arbeitsalltag adaptiert werden.

Von der Leyen weiß, dass genau dieser Vorgang in der öffentlichen Verwaltung mehrere Jahre dauern kann– ein Zeitraum, der Technologien schon veralten lässt, bevor sie einsatzbereit sind. „Vor dem Cyber Innovation Hub musste sich ein Unternehmen erst mit seiner Technik auf dem Markt etablieren und zu einer beachtlichen Größe heranwachsen, um sich bei der Bundeswehr vorstellen zu können. Das hat viele Jahre gedauert und soll sich mit dem Hub ändern.“ Derzeit dauert der Prozess von der Idee bis zum Test noch sehr lange; die Zielsetzung ist, dies in drei Monaten zu schaffen.


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Konzerne brauchen mehr Startup-Kultur

Den Innovationsdrang der Startups wünschen sich laut Siemens-Vorstandsvorsitz Joe Kaeser auch große Konzerne. Interne Ideen und Startups müssen stärker gefördert werden. Jeder Mitarbeiter benötige seinen Freiraum, um sich ungehindert entfalten zu können, denn nur so entstehe laut der Verteidigungsministerin Eigenverantwortung. Kaeser geht noch weiter und legt seinen Mitarbeitern die Eigentümerkultur möglichst nah ans Herz: „Wir müssen einfach den Gründergeist in Deutschland stärken” – auch in den Unternehmen selbst. Jeder Mitarbeiter solle durch einen höheren Sinn angetrieben sein und so arbeiten, als wäre die Firma sein eigenes Unternehmen und dementsprechend Verantwortung für seine Taten tragen. Diese Denkweise würde laut Kaeser jedem Unternehmen einen natürlichen Schub geben.

Bildergalerie: Die Münchner Sicherheitskonferenz 2019 im Zeichen der Digitalisierung

Die Münchner Sicherheitskonferenz 2019 im Zeichen der Digitalisierung

Pitch-Events bringen Startups und Bundeswehr zusammen

Die technologischen Entwicklungen ermöglichen den Streitkräften wie der Bundeswehr gänzlich neue Möglichkeiten, können den Erfolg eigener Missionen steigern und zum Schutz der Soldaten beitragen. Andererseits können beispielsweise unbemannte Luftfahrzeuge beim unerlaubten Einsatz eine Gefahr darstellen, wie kürzlich am Londoner Flughafen Gatwick: Zwei ferngesteuerte Drohnen flogen über den internationalen Flughafen und verursachten eine Vollsperrung und ein Chaos im Luftverkehr. Flugzeuge konnten nicht starten oder mussten in anderen Städten auf anderen Flughäfen notlanden, mehr als 100 000 Passagiere waren betroffen.

Rasante Weiterentwicklungen, die maßgeblich von Startups getrieben werden, bieten dennoch ein großes Potenzial, welches heute durch die Bundeswehr noch nicht ausgeschöpft wird. Deshalb bringt der Cyber Innovation Hub im Rahmen des „Pitch Day: UAV in Defense“ am 18. März in Berlin diese Jungunternehmen mit den Entscheidungsträgern der Bundeswehr zusammen. Dabei soll es vor allem um Lösungen für folgende Fragestellungen gehen:

  • Wie kann künstliche Intelligenz UAV Operateure effektiv bei ihrer Arbeit unterstützen?
  • Welche Konzepte steigern die Leistung aktueller und zukünftiger Fluggeräte?
  • Und: Wie kann der Gefahr durch Hacker-Angriffe auf UAV begegnet werden?

Interessierte Startups und Experten können sich mit innovativen Lösungen für die Bundeswehr hier bewerben und haben die Chance auf eine Kooperation mit der Bundeswehr – und die Möglichkeit, das Land sicherer zu machen.


Beim Pitch Day: UAV in Defense des Bundeswehr Cyber Innovation Hub kannst du innovative Erfinder und Gründer treffen, die UAV in neue Sphären tragen. Sei dabei und sicher dir deine Tickets!


Bilder: Bundeswehr Cyber Innovation Hub