Ebay schafft es normal selten in die Weltnachrichten: Dieser Skandal änderte das blitzartig.
Ebay schafft es normal selten in die Weltnachrichten: Dieser Skandal änderte das blitzartig.

Guten Morgen! Während ihr geschlafen habt, ging andernorts die Arbeit in der Digitalszene weiter.

Die Top-Themen:

Die Auktionsseite Ebay hat in der jüngeren Vergangenheit so einiges Drama durchgemacht, darunter einen Machtkampf im Vorstand, an dem der aktivistische Investor Elliott und der frühere CEO Devin Wenig beteiligt waren. Doch keine der früheren Meldungen ist vergleichbar mit den skandalösen Vorwürfen des US-Justizministeriums gegen sechs ehemalige Mitarbeiter von Ebay.

So soll die Gruppe zwei Journalisten, die Ebay in einem E-Commerce-Newsletter kritisch darstellten, unter anderem eine Schachtel voller lebender Kakerlaken, eine blutige Schweinemaske, einen Trauerkranz und ein Buch, wie man den Verlust eines Ehepartners übersteht, zugeschickt haben. An dem Stalking sollen der frühere Sicherheitschef von Ebay sowie einige andere hochrangige Angestellte beteiligt gewesen sein. Ebay sagte, es habe die Mitarbeiter bereits im vergangenen Jahr entlassen und sich bei den Verfassern des Online-Newsletters entschuldigt. Den Angeklagten drohen nun lange Haftstrafen in den USA. [Mehr bei The Guardian, The Verge und The Information]

Auf Gründerszene: Komoot war in der Corona-Krise beliebter als Whatsapp: Die Sport-App plant Routen für Fahrradfahrer oder Wanderer. Die Gründer berichten, was der Erfolg für sie bedeutet. [Mehr bei Gründerszene]  

Und hier die weiteren Schlagzeilen der Nacht:

Lemonade und Palantir haben sich trotz Corona-Krise für den Börsengang entschieden. Das hat laut eines Medienberichts bereits abgehakte Hoffnungen im IPO-Markt wieder aufgeweckt. Lemonade, ein von Softbank gestütztes Versicherungs-Startup, das vor allem bei jungen Menschen in den USA eine erfolgreiche Marke aufgebaut hat, hat die Unterlagen für den Börsengang vergangene Woche eingereicht. Die verschwiegene Big-Data-Firma Palantir soll in den kommenden Wochen folgen. [Mehr bei Handelsblatt]

Huawei darf doch bei der Ausarbeitung von Standards für 5G mit amerikanischen Firmen zusammenarbeiten. Die USA haben die Vorschriften geändert, wie US-Unternehmen mit dem chinesischen Netzwerkausrüster umgehen sollen. [Mehr bei Reuters]

Softbank hat Gerüchte bestätigt, einen Großteil seiner T-Mobile-Aktien verkaufen zu wollen. Auch die Deutsche Telekom soll Interesse haben. Die Deutschen könnten auf diese Weise mehr als 50 Prozent an der US-Tochter halten. [Mehr bei Bloomberg]

Amazon-CEO Jeff Bezos ist nun doch bereit, vor dem Justizausschuss des US-Kongresses über die Wettbewerbspraktiken seines Unternehmens auszusagen. Im vergangenen Monat widersetzte sich Amazon der Forderung noch, Bezos solle vor dem Ausschuss erscheinen, und sagte, es würde „die entsprechende Führungskraft zur Verfügung stellen“. [Mehr bei CNBC]

Epic Games, das das Kampfspiel Fortnite entwickelt und die Netzwerk-App Houseparty erworben hat, steht kurz vor dem Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von 750 Millionen US-Dollar. Das Spiele-Startup wird derzeit mit rund 17 Milliarden US-Dollar bewertet. [Mehr bei Bloomberg]

Docusign geht als Gewinner der Krise hervor: Nachdem die Technologiebörse Nasdaq verkündete, die Plattform für elektronische Signaturen werde die Fluglinie United Airlines im Nasdaq 100-Index ersetzen, kletterte die Aktie um fast neun Prozent auf ein neues Allzeithoch. [Mehr bei CNBC]

Unser Lesetipp auf Gründerszene: Das Makler-Startup Homeday vermittelt online Makler. Dafür haben die Berliner jetzt 40 Millionen Euro an Investitionen eingesammelt. Zwei Bestandsgesellschafter schießen die hohe Summe nach und erkaufen sich damit die Mehrheit an dem Proptech. [Mehr bei Gründerszene]  

Einen schönen Dienstag!

Eure Gründerszene-Redaktion

Bild: Omar Marques/SOPA Images/LightRocket via Getty Images