Michael Urban ist der Geschäftsführer von Grünspar.

Mehr als 55 Münsteraner verlieren demnächst ihren Job. Das Energie-Unternehmen Grünspar wird seinen Betrieb einstellen, wie der Mehrheitseigner EWE exklusiv gegenüber Gründerszene berichtet. Grünspar ist 2010 als Onlineshop für Energiespar-Produkte wie LED-Glühbirnen oder Wasserspar-Duschköpfe gestartet und hat sich nach der Übernahme durch EWE 2015 zum Anbieter von SaaS-Lösungen weiterentwickelt.

Das von CEO Michael Urban geführte Unternehmen hat bislang White-Label-Lösungen verkauft, damit Kunden ihre eigenen Tarif-Pakete konfigurieren oder ihre eigenen Energiespar-Shops erstellen können. Mehr als 130 Stadtwerke nutzen das Produkt laut Website.

Eine Fortführung des Betriebs sei wirtschaftlich nicht mehr vertretbar, sagte ein EWE-Sprecher gegenüber Gründerszene. „Im Fall von Grünspar zeigte sich, dass das Geschäftsmodell nicht den angestrebten Erfolg bieten konnte.“ Der Oldenburger Energieversorgungs- und Telekommunikationskonzern hat vor drei Jahren 90 Prozent der Anteile für einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag übernommen. Die restlichen zehn Prozent gehören dem Mitgründer Sebastian Kotzwander, der sein Unternehmen vor einem Jahr verlassen hat. Mitgründer Gerrit Ellerwald hat Grünspar bereits 2016 den Rücken gekehrt.

Wann die GmbH aufgelöst werden soll, wollte der Konzernsprecher nicht sagen. Der Prozess wurde jedoch schon eingeleitet und der Energiekonzern finanziert den Betrieb bis zur Auflösung, eine siebenstellige Summe stehe dafür zur Verfügung. Grünspar werde alle vertraglichen Verpflichtungen erfüllen und sämtliche Bestellungen im Onlineshop verschicken, heißt es. Das Münsteraner Unternehmen war für Nachfragen bislang nicht zu erreichen.

In einer früheren Fassung hatten wir geschrieben, Grünspar sei pleite, diese Aussage war falsch und wurde korrigiert; Bild: Grünspar