Facebook hat Präsident Trumps Interview mit dem Nachrichtensender Fox News von seiner Plattform genommen. 

Guten Morgen! Während ihr geschlafen habt, ging andernorts die Arbeit in der Digitalszene weiter.

Die Top-Themen:

In einem Interview mit dem amerikanischen Nachrichtensender Fox News sprach sich US-Präsident Donald Trump dafür aus, die Schulen im Land, die wegen der Corona-Pandemie geschlossen wurden, wieder zu öffnen. Als Grund dafür gab Trump an, dass Kinder „fast definitiv immun“ gegen das Virus seien. Facebook löschte den Beitrag, den der Präsident auch auf seiner Seite gepostet hatte.

„Dieses Video enthält falsche Behauptungen, dass eine Gruppe von Menschen gegen Covid-19 immun sei, was einen Verstoß gegen unsere Politik bezüglich schädlicher Fehlinformationen über das Coronavirus darstellt“, sagte der Facebook-Sprecher Andy Stone in einer Erklärung am Mittwochabend in den USA. Auch der Kurznachrichtendienst Twitter reagierte und hat den Kampagnen-Account @TeamTrump vorerst gesperrt, bis dieser einen Link zum besagten Video entfernt. 

Die Entfernung des Videos ist eines der wenigen Male, dass Facebook Schritte gegen das Verbreiten von falschen Informationen durch Donald Trump unternommen hat. Das soziale Netzwerk stand zuletzt in der Kritik bei den eigenen Mitarbeitern, Bürgerrechtsgruppen und Werbetreibenden, nachdem ein Posting von Trump, in dem er sagte „wenn die Plünderungen beginnen, folgen die Schießereien“, nicht gelöscht wurde. Der Präsident bezog sich mit damit auf die Black-Lives-Matter-Proteste. Facebook-Mitarbeiter inszenierten einen virtuellen Protest und behaupteten, der Beitrag verletze die ethischen Standards des Unternehmens, indem er zu schwerer Gewalt aufrief. [Mehr bei CNN, The Verge, Reuters und CNBC]

Auf Gründerszene: Männer fördern lieber Männer – ein Vorwurf, dem sich viele Wagniskapitalfirmen stellen müssen. Auch der Berliner Investor Earlybird wird von Männern geführt und investiert kaum in Gründerinnen. Woran liegt das? Wir haben mit Earlybird-Mitgründer Hendrik Brandis über Geschlechtergerechtigkeit in der Startup-Szene gesprochen. [Mehr bei Gründerszene]

Und hier die weiteren Schlagzeilen der Nacht:

Google hat auf seiner Video-Plattform Youtube 2500 Kanäle gesperrt, die mit China in Zusammenhang stehen. Ein Sprecher von Alphabet, dem Mutterkonzern von Google, sagte, die Kanäle seien als „Teil einer fortlaufenden Untersuchung der koordinierten Verbreitung von Fehlinformationen in Verbindung mit China“ gelöscht worden. [Mehr bei Reuters]

Mit dem Kauf von Livongo, einer digitalen Gesundheitsfirma, schließt Teladoc einen der größten Deals des Jahres in den USA ab. Die Firma, die auf virtuelle Arztbesuche spezialisiert ist, profitiert von der Corona-Pandemie, die die Nachfrage im Bereich Telefon- und Onlinesprechstunden gesteigert hat. Mit dem Kauf von Aktien und Vermögenswerten zahlt Teladoc 18,5 Milliarden an Livongo. [Mehr bei CNBC]

Uber will das britische Unternehmen Autocab kaufen. Mit der Übernahme der Taxi-Software-Firma kann Uber seine Reichweite in Großbritannien von 40 auf 170 Standorte ausbauen: Nutzer können den Dienst nun auch in Gegenden buchen, die vorher nicht von der Silicon-Valley-Firma bedient wurden. Außerdem: Uber wird gemeinsam mit Lyft in Kalifornien wegen Lohndiebstahls angeklagt. Beide Unternehmen würden Fahrer fälschlicherweise als unabhängige Unternehmer einstufen, so der Vorwurf. [Mehr bei Bloomberg, The Verge und CNN]

Das Verhältnis der USA zu der chinesischen Video-App Tiktok beherrscht weiterhin die Schlagzeilen. Nachdem ein Kauf der App durch Microsoft unter Beteiligung der US-Regierung in Aussicht gestellt wurde, wird nun vom Außenminister Mike Pompeo und von Präsident Trump weiter Druck aufgebaut. Pompeo will chinesische Apps, darunter Tiktok und Wechat, aus den amerikanischen App Stores nehmen. Trump hat angekündigt, Tiktok zu verbieten, sollte der Deal mit Microsoft nicht bis zum 15 September abgeschlossen sein. Außerdem: Instagrams Tiktok-Klon Reels ist seit Mittwoch verfügbar. [Mehr bei CNBC und CNBC]

Mit neuester Technologie von Apple und Google ausgestattet, startet die erste Corona-Warn-App in den USA. Der Staat Virginia hat die App „Covidwise“ am Mittwoch eingeführt. Mithilfe von Bluetooth wird eine anonyme Liste von Menschen, mit denen man Kontakt war, angelegt. [Mehr bei Reuters und CNBC]

Amazons CEO Jeff Bezos hat in dieser Woche Aktien seines Online-Handels im Wert von 3,1 Milliarden US-Dollar verkauft. Anfang des Jahres hatte Bezos bereits 4,1 Milliarden Dollar durch Aktienverkäufe eingenommen. Teile des Geldes investiere er in sein Raumfahrtunternehmen Blue Origin, so der Amazon-Gründer. [Mehr bei CNBC und Forbes]

Unser Lesetipp auf Gründerszene: Christian Angermayer hat schon in viele Startups investiert, 40 Firmen in seinem Portfolio sind bereits an die Börse gegangen. Um deutschen Firmen in der Wachstumsphase zu helfen, will der 42-Jährige nun den Fonds Elevat3 ins Leben rufen. Mit dabei ist der mit Angermayer befreundete Promi-Investor Peter Thiel. [Mehr bei Gründerszene]

Einen schönen Donnerstag!

Eure Gründerszene-Redaktion

BilD: Alex Wong/Getty Images