Alle Augen auf Facebook-Chef Mark Zuckerberg: Sein Unternehmen steht wegen des kommenden US-Wahlkampfs im November und den derzeitigen Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA unter besonderer Beobachtung.
Alle Augen auf Facebook-Chef Mark Zuckerberg: Sein Unternehmen steht wegen des kommenden US-Wahlkampfs im November und den derzeitigen Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA unter besonderer Beobachtung.

Guten Morgen! Während ihr geschlafen habt, ging andernorts die Arbeit in der Digitalszene weiter.

Die Top-Themen:

Facebook hat Wahlkampf-Anzeigen von US-Präsident Donald Trump, die ein Nazi-Symbol enthielten, von der Plattform gelöscht. „Wir haben diese Posts und Anzeigen entfernt, weil sie gegen unsere Richtlinien gegen organisierten Hass verstoßen”, sagte ein Facebook-Sprecher in einer Erklärung. Die Anzeigen enthielten rote, nach unten weisende Dreiecke, die Nazis während des Zweiten Weltkrieges nutzten, um politische Gefangene zu markieren. Tatsächlich hat Facebook auch in der Vergangenheit schon Anzeigen für Trump-Kampagnen entfernt. So löschte die Plattform im März beispielsweise eine Reihe von Posts, die irreführende Informationen über die US-Volkszählung enthielten. 

Dennoch ist das Timing wichtig: Denn laut eines Berichts im Wall Street Journal rät die New Yorker Werbeagentur 360i – die zum weltweit größten Werbeagenturnetzwerk Dentsu gehört – seinen Kunden inzwischen, einen Anzeigenboykott gegen Facebook zu unterstützen. Nach anfänglicher Untätigkeit war Facebook-Chef Mark Zuckerberg vor Kurzem unter massiven Druck geraten, strengere Grundsätze im Kampf gegen die Verbreitung von Rassismus und Gewaltverherrlichung zu erwägen, vor allem in Zeiten der internationalen Black Lives Matter-Bewegung, die sich gegen Gewalt gegen Schwarze einsetzt. Facebook gab außerdem am Donnerstag bekannt, 200 Millionen US-Dollar für Unternehmen und Organisationen bereitzustellen, die von Schwarzen geführt werden oder sie unterstützen. [Mehr bei Handelsblatt, The Guardian, CNBC und Wall Street Journal

Auf Gründerszene lest ihr heute über Doctorly, das „Salesforce für Arztpraxen”. Nach einigen Startschwierigkeiten hat das Berliner Startup eine erste Finanzierung für sein Betriebssystem für Arztpraxen eingesammelt. [Mehr bei Gründerszene

Und hier die weiteren Schlagzeilen der Nacht:

Spotify geht eine neue Partnerschaft mit DC Comics und deren Mutterfirma Warner Media ein: Geplant sind originelle Podcasts, die das geistige Eigentum des gesamten DC-Universums umfassen werden, zu dem unter anderem die Franchise-Unternehmen Superman, Wonder Woman, Batman und The Joker gehören. Einen Tag zuvor hatte das Wall Street Journal berichtet, dass die Musik-Streaming-Plattform auch Reality-TV-Star Kim Kardashian West mit einen exklusiven Podcast-Vertrag für sich gewinnen konnte. [Mehr bei Forbes]

Tesla will bereits im Sommer mit dem Bau seiner zweiten amerikanischen Auto-Montagefabrik beginnen. Der Standort könnte im Landkreis Travis County, im Bundesstaat Texas liegen, wie aus Dokumenten hervorgeht, die dem dortigen Rechnungshof vorliegen. Allerdings strebt der Elektro-Autobauer dort eine Ermäßigung der Grundsteuer um bis zu 68 Millionen US-Dollar an. Tesla hat bereits ein Werk im kalifornischen Fremont und eins in Shanghai. Ein weiteres ist noch für Grünheide in Berlin geplant. [Mehr bei Handelsblatt]

Doordash sammelt in einer Serie-H-Finanzierungsrunde 400 Millionen US-Dollar unter Führung von Durable Capital Partners und Fidelity Investments ein. Dadurch wird das US-amerikanische Lebensmittellieferunternehmen mit fast 16 Milliarden US-Dollar bewertet. Die Runde wurde erwartet, obwohl die endgültige Bewertung des Deals um eine Milliarde höher war, als in früheren Berichten angegeben. [Mehr bei Techcrunch]

Facebook übernimmt das schwedische Kartentechnologieunternehmen Mapillary, das Bilder von Zehntausenden von Mitwirkenden sammelt, um immersive und aktuelle Karten zu erstellen und damit bei der Kartierung der Welt unter anderem Google Konkurrenz macht. Mapillary-Chef Jan Erik Solem gründete das in Malmö ansässige Startup nach seinem Ausscheiden aus Apple im Jahr 2013. [Mehr bei Techcrunch]

Softbank will in 14 Startups investieren, die von unterrepräsentierten Gründern geführt werden. Die Investitionen sind Teil des Emerge Accelerator-Programms des japanischen Konglomerats, das Unternehmern aus unterrepräsentierten Gruppen Mentoring bietet. Laut einer mit dem Unternehmen vertrauten Person wird Softbank mindestens 150.000 US-Dollar in jedes Startup investieren. [Mehr bei Bloomberg und Reuters]

Unser Lesetipp auf Gründerszene: Was passierte mit dem Fintech des erfolgreichen Gebrauchtwagenhändlers Auto1? Vor mehr als zwei Jahren gründete Auto1 eine Art Händler-Bank. Nach Fehlinvestitionen und vielen versickerten Millionen eskaliert jetzt der Streit um die Fintech-Tochter. [Mehr bei Gründerszene

Einen schönen Freitag!

Eure Gründerszene-Redaktion

Bild: Justin Sullivan/Getty Images