Flixmobility-Gründer Daniel Krauss, Jochen Engert und André Schwämmlein (v.l.)

Es ist die größte Finanzierungsrunde für ein deutsches Startup: Investoren stecken rund 500 Millionen Euro in Flixmobility. Zu den Geldgebern gehören laut Medienberichten neue Investoren sowie Alteigentümer. Das Unternehmen werde mit mehr als zwei Milliarden Euro bewertet.

Das Münchner Startup ist vor allem für seine grünen Busse unter der Marke Flixbus bekannt. Die Fahrzeuge gehören in deutschen Städten und auf Autobahnen längst zum Straßenbild. Dabei haben die Unternehmensgründer Jochen Engert, André Schwämmlein und Daniel Krauss in den vergangenen Jahren noch andere Geschäftsbereiche und Märkte für sich entdeckt.

In den USA zum Beispiel macht das Unternehmen den bekannten Greyhound-Bussen Konkurrenz. Vor wenigen Monaten erst hatte Flixmobility den französischen Konkurrenten Eurolines übernommen, um seinen Bus-Service in weiteren europäischen Ländern anbieten zu können. Seit 2018 betreibt es hierzulande unter dem Namen Flixtrain auch eine Eisenbahnlinie. 

Wie kam es zu dem beispiellosen Erfolg des Unternehmens? Wir schauen uns die wichtigsten Ereignisse in der Geschichte von Flixmobility an.

2011

Daniel Krauss, André Schwämmlein und Jochen Engert gründen das Fernbus-Startup GoBus. Zwei der Gründer kennen sich bereits seit der Schulzeit. Den dritten Mitgründer lernen sie beim Fußballspielen kennen.

2013

Aus GoBus wird Flixbus. Durch den Wegfall des Bahnmonopols und die Liberalisierung des Fernbusmarktes kann der erste Flixbus von Nürnberg nach München starten.

2015

Flixbus fusioniert Anfang des Jahres mit dem zu dem Zeitpunkt größten deutschen Fernbusanbieter MeinFernbus. Im Mai startet Flixbus mit seiner Landesgesellschaft Flixbus France in Frankreich. Einen Monat später fährt der erste Bus in Italien. Im selben Jahr expandiert das Unternehmen auch nach Skandinavien und Polen.

Die Geschäftsführer von „FlixBus MeinFernbus“ Jochen Engert, Torben Greve, André Schwämmlein, Panya Putsahit und Daniel Krauss (v.l.)

2016

Das Münchner Startup übernimmt die beiden Konkurrenten Postbus und Megabus. Im März gibt es eine Namensänderung: aus Flixbus wird Flixmobility. Auch in weiteren europäischen Ländern wie Österreich und Tschechien bringt das Unternehmen von jetzt an seine Fahrgäste ans Ziel.

2017

Flixbus kooperiert mit dem finanziell angeschlagenen Berliner Zug-Startup Locomore und übernimmt dessen Marketing und Vertrieb. Im August wird die Tochterfirma Flixtrain gegründet und erhält eine Lizenz als Eisenbahnunternehmen.

März 2018

Der erste Flixtrain-Zug startet auf der Strecke Hamburg – Essen – Düsseldorf – Köln im Linienbetrieb. Mitte April folgen weitere Züge auf der Linie Stuttgart – Frankfurt – Hannover – Berlin. Insgesamt werden 28 Ziele in fünf Bundesländern angebunden.

Flixmobility-Gründer André Schwämmlein vor der ersten Fahrt des Flixtrain-Zuges von Hamburg nach Köln

Mai 2018

Fünf Jahre nach dem Start in Deutschland expandiert Flixmobility in die USA. Mit dortigen Partnern startet das Unternehmen ein Fernbusnetz durch Kalifornien, Arizona und Nevada.

Mai 2019

Flixmobility kauft den französischen Wettbewerber Eurolines für eine nicht genannte Summe. Der französische Verkehrskonzern Transdev ist unter der Marke Eurolines in mehreren europäischen Ländern aktiv. In Frankreich selbst fährt der Anbieter unter der Marke Isilines, die ebenfalls an Flixbus verkauft wird. Damit kann Flixmobility seine Dienste in weiteren europäischen Ländern anbieten.

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Juli 2019

Flixmobility erhält rund eine halbe Milliarde Euro von Investoren. Mit dem Geld will das Unternehmen nach Südamerika und Asien expandieren. Außerdem plant es, einen eigenen Mitfahrdienst aufzubauen und Anbietern wie dem französischen Unternehmen Blablacar Konkurrenz zu machen.

Flixmobility beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 1.000 Mitarbeiter weltweit. Dazu kommen tausende Mitarbeiter von Bus- und Zugpartnern aus mehreren europäischen Ländern. 100 Millionen Menschen in 29 Ländern hat das Unternehmen seit seinem Start im Jahr 2011 transportiert.

Bilder: Flixmobility; Morris MacMatzen/Getty Images