Rebuy kauft beispielsweise Bücher an. Und verkauft sie als Second-Hand-Ware weiter.

Der Berliner Gebrauchtwaren-Händler Rebuy hat seine Verluste im Geschäftsjahr 2017 deutlich reduzieren können: der Jahresfehlbetrag verringerte sich von 6,6 Millionen im Jahr 2016 auf nun mehr 1,1 Millionen Euro. Das geht aus dem Jahresabschluss hervor, den das Unternehmen kürzlich im Bundesanzeiger veröffentlichte. Die Branchenseite Neuhandeln.de berichtete zuerst über den aktuellen Abschluss.

Die Geschäftszahlen zeigen, dass Rebuy 2017 einen Netto-Umsatz von 109,7 Millionen Euro erwirtschaftete. Dies entspricht einer Steigerung um 21,4 Millionen Euro und rund 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2016: 88,3 Millionen Euro). Zum Vergleich: Der größte deutsche Wettbewerber von Rebuy, das Berliner Unternehmen Momox, wies bereits für das Geschäftsjahr 2016 Umsätze in Höhe von 150 Millionen Euro aus. Im Vorjahr waren es 118 Millionen Euro gewesen, was einem Umsatzwachstum von etwa 27 Prozent entspricht. Aktuellere Zahlen hat Momox noch nicht vorgelegt.

Nach wie vor seien die Umsätze hauptsächlich in Deutschland generiert worden, schreibt Rebuy in seinem Bericht. Der Anteil an Elektronikartikeln am Umsatz sei besonders gestiegen. Rebuy hatte 2017 seine Präsenz in den Niederlanden und Frankreich gestärkt. Die größte Herausforderung liege dem Bericht zufolge weiterhin in der Beschaffung der gebrauchten Ware. Als sogenannter Re-Commerce-Händler kauft Rebuy etwa gebrauchte Computerspiele, Konsolen und Tablets an und verkauft sie in aufgewertetem Zustand für einen höheren Preis weiter.

Den erstmals dreistelligen Millionenumsatz hatte das Unternehmen bereits zur letzten Finanzierungsrunde Anfang März dieses Jahres bekannt gegeben. Rebuy sammelte 21 Millionen Euro von dem Private-Equity-Investor Evoco, den britischen Investmentfonds Headway und Keyhaven Capital Partners und dem neuen Management des Unternehmens ein. Auch ein positives operatives Ergebnis (Ebitda) hatte die Firma in diesem Zuge angekündigt.

Der aktuelle Abschlussbericht bestätigt das: Das operative Ergebnis lag im Jahr 2016 noch bei minus 4,1 Millionen, in 2017 waren es plus 1,4 Millionen Euro. Damit kann Rebuy seine zuvor negative Ebitda-Entwicklung umkehren: Von 2015 auf 2016 hatte sich das Ebitda von minus 2,8 Millionen (2015) auf minus 4,1 Millionen Euro (2016) verschlechtert.

Der Ankauf der Gebrauchtware erfolgte 2017 in erster Linie von Privatpersonen, heißt es von Rebuy im Jahresabschluss. Das Unternehmen habe aber auch verstärkt gebrauchte Unterhaltungselektronik von Großhändlern angekauft. Der Verkauf über die eigene Webseite sei angekurbelt worden, wodurch die „Abhängigkeit von externen Partnern im Verkauf“ reduziert werden konnte.

Rebuy sieht laut Bericht eine „steigende positive Tendenz“ in der Stärkung der eigenen Marke und dem Elektronikbereich. Man sei bestärkt in der Annahme, dass das Unternehmen „die richtige, nachhaltige Entwicklung“ nehme. Für das laufende Jahr werde nun eine weitere Steigerung des Umsatzes in Deutschland und anderen europäischen Ländern erwartet. Das Unternehmen wolle den Fokus darauf legen, die operative Profitabilität des Geschäftsmodells beizubehalten.

Bild: Rebuy