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Die Gründer von GoSimply und Ralf Dümmel bei der TV-Show „Die Höhle der Löwen“

Ausstattungsextras sind eine Goldgrube für die Automobilindustrie. Selbst simple Dinge wie eine automatische Heckklappenöffnung kostet gerne mehr als Tausend Euro. Ein kleines Tuning-Startup aus Schwanewede hat darum einen nachrüstbaren Bausatz namens GoSimply entwickelt, der das Gleiche anbietet – aber lediglich ein Zehntel kostet. Die Idee ist einfach: Per Knopfdruck öffnet sich der Kofferraum wie von Zauberhand. „Der Einbau ist für den Laien ausgelegt“, verspricht Gründer Christoph Eisold.

Mit der Entwicklung habe Eisold schon als 18-Jähriger begonnen, erzählt er im Interview mit Gründerszene und NGIN Mobility. Damals hätten er und seine Schulfreunde, die heute zum Gründerteam gehören, die Heckklappenöffnung vom 7er BMW für ihren Golf nachahmen wollen. Aus dem Experimentieren wurde schließlich ein handfestes Produkt – das Patent wurde 2011 eingereicht und 2014 erteilt. Ein Jahr später gründeten sie das Startup GB Tuning. Ihr Kernprodukt GoSimply kostet zwischen 19 und 99 Euro und muss auf den jeweiligen Autotypen abgestimmt werden.

„Wir waren von Anfang an profitabel“, sagt Eisold. Im Jahr 2016 habe das Unternehmen einen sechsstelligen Jahresumsatz generiert, verrät der Gründer auf Nachfrage. Lediglich einer der fünf Gründer, der nachträglich mit eingestiegen ist, habe damals Kapital ins Unternehmen gebracht. Finanziert wurde bislang alles aus eigener Tasche, so Eisold. Doch das soll sich bald ändern.

Er und seine Mitgründer sind in der Vox-Sendung “Die Höhle der Löwen“ angetreten. Sie forderten 150.000 Euro und waren bereit 10 Prozent ihrer Unternehmensanteile dafür abzugeben. Am Ende machten sie den Deal mit Ralf Dümmel, der jedoch 20 Prozent verlangte. „Dümmel ist für uns von Anfang an der bevorzugte Löwe gewesen“, kommentiert Eisold. Durch seine Kontakte in den Einzelhandel sei er nachwievor ein wichtiger strategischer Partner an der Seite des Startups.

Mit dem Geld will Eisold erst mal die Entwicklung von GoSimply weiter vorantreiben. Denn der Bausatz eignet sich bislang nicht für jedes Fahrzeug. Peugeot und Hyundai sind noch noch nicht im Angebot. Bisher sind 60 verschiedene Bausatztypen für unterschiedliche Wagenmodelle verfügbar. Außerdem soll GoSimply künftig auch vermehrt im Einzelhandel verfügbar sein, so der Gründer. „Wir wollen ein richtiger Tuning-Shop werden. Es werden nach und nach mehr Produkte hinzukommen.“ Darunter Rückleuchten, Scheinwerfer und Bodykits.

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Bislang stemmt Eisold die Entwicklung und den Vertrieb überwiegend allein. Die anderen vier Gründer seien nur beratend dabei – nur ein Minijobber unterstützt Eisold noch operativ. Dafür sind die Ziele bereits recht ambitioniert: „Wir wollen das Zalando der Tuning-Szene werden“, sagt Eisold.

Bild: Vox / MG RTL D / Bernd-Michael Maurer; Der Artikel wurde nachträglich angepasst und erschien zuerst am 26.09.2017.