Um Huawei wird es einsam. Denn wer will die Handys ohne die Dienste von Google kaufen?
Um Huawei wird es einsam: Denn wer will die Handys ohne die Dienste von Google kaufen?

Guten Morgen! Während ihr geschlafen habt, ging andernorts die Arbeit in der Digitalszene weiter.

Die Top-Themen:

Huawei gerät immer mehr unter Druck: Nachdem die US-Regierung den chinesischen Konzern auf eine schwarze Liste setzte, hat Google sämtliche Geschäftsbeziehungen mit Huawei beendet, die den Transfer von Bauteilen, Software und technischen Dienstleistungen betreffen. Huawei wird damit keine Updates für das Betriebssystem Android mehr erhalten, wie gestern bereits bekannt wurde. Nun setzen aber auch Chiphersteller das Verbot von US-Präsident Donald Trump um: Intel, Qualcomm, Xilinx und Broadcom haben Lieferverbote ausgesprochen, obwohl die US-Behörden einige Bestimmungen am Montag bereits wieder lockerten.

Für Huawei könnten diese Entwicklungen schwerwiegende Folgen haben. Denn wer wird die Mobiltelefone des chinesischen Unternehmens künftig kaufen, wenn auf ihnen die Dienste von Google – Youtube, Google Chrome, Gmail, Google Maps oder der Play Store – nicht installiert sind? Während dem Unternehmen die Kunden im Westen wegzubrechen drohen, formieren sich allerdings die heimischen Kunden. Auf chinesischen Social-Media-Seiten wie Weibo äußern sich User patriotisch und wollen Huawei unterstützen. [Mehr bei Bloomberg, Welt, Reuters und What’s on Weibo]

Auf Gründerszene: Ist das das Fintech-Projekt des Jahres? Der chinesische Versicherungskonzern Ping An will gemeinsam mit Finleap ein Finanzportal aufbauen. Dem mächtigen Player Check24 soll damit Konkurrenz gemacht werden. [Mehr bei Gründerszene]

Und hier die weiteren Schlagzeilen der Nacht:

T-Mobile US und Sprint sind einen Schritt weiter: Die US-Aufsichtsbehörde FCC hat sich wohlwollend über den Kompromiss zur Fusion der Telekommunikationsunternehmen geäußert. Allerdings könnte das Justizministerium eine weitere Hürde darstellen. [Mehr bei Wall Street Journal und Handelsblatt]

Lyfts Sorgen hören nicht auf: Nach dem holprigen Börsenstart des Fahrdienstvermittlers  behauptet eine Klage nun, das Unternehmen habe die Anleger beim Börsengang in die Irre geführt. Lyft habe es versäumt, bekannte Sicherheitsprobleme seiner Fahrräder sowie Streitpunkte mit seinen Arbeitskräften offenzulegen. [Mehr bei CNBC]

Canva, eine australische Grafikdesign-Plattform, hat weitere 70 Millionen US-Dollar von Investoren erhalten. Nach der Runde wird der Marktwert des Unternehmens auf 2,5 Milliarden Dollar geschätzt. Mary Meeker, die bereits Slack und Airbnb unterstützt hat, ist mit ihrem neuen Fonds mit von der Partie. [Mehr bei Techcrunch]

Snap scheint nach langen Querelen sein neues Führungsteam fertig aufgestellt zu haben. Mit Derek Andersen wurde die Stelle des CFO intern besetzt. Andersen war zuvor Snaps Vice President of Finance und kam 2018 von Amazon zu Snap. Frühere CFOs von Snap hatten sich nach Uneinigkeiten mit CEO Evan Spiegel oft sehr plötzlich von dem Social Media-Unternehmen verabschiedet. [Mehr bei The Information]

Postmates steht unter Beschuss, nachdem der US-Lieferdienst Änderungen an der Zahlungsstruktur für die Zusteller vorgenommen hat, die die Gehälter unter Umständen um bis zu 30 Prozent senken könnten. Postmates, das 2019 an die Börse will, wurde von dem deutschen Unternehmer Bastian Lehmann mitgegründet. [Mehr bei Techcrunch]

Unser Lesetipp auf Gründerszene: Gute Tipps, aber keine Verpflichtung: Mehrere Medien berichteten über eine neue DIN-Norm, nach der Startups zertifiziert werden sollen. Dabei ist das Dokument nur ein Leitfaden auf freiwilliger Basis. [Mehr bei Gründerszene]

Einen schönen Dienstag!

Eure Gründerszene-Redaktion

Bild: Kevin Frayer/Getty Images