Facebook-Chef Mark Zuckerberg und seine Frau Priscilla Chan
Facebook-Chef Mark Zuckerberg und seine Frau Priscilla Chan

Als Iconiq Capital 2015 bei dem niederländischen Payment-Startup Adyen einstieg, waren beide Firmen noch relativ unbekannt. Fünf Jahre später zählt Adyen zu den erfolgreichsten Fintech-Firmen der Welt. Es ist an der Börse mit 23 Milliarden Euro bewertet und konkurriert mit dem deutschen Dax-Konzern Wirecard.

Auch über den eher zurückhaltenden Adyen-Investor Iconiq Capital gibt es zunehmend Berichterstattung. Denn hinter dem Startup-Finanzierer steht niemand geringeres als Facebook-Gründer Mark Zuckerberg: Der milliardenschwere Fonds verwaltet sein Vermögen – und das von anderen Tech-Größen.

Dieser Artikel ist heute Morgen zuerst auf dem Finanzportal Finance Forward erschienen. Hier geht’s zu den Kollegen.

Nach Informationen von Finance Forward und Capital sucht Zuckerbergs Investoren-Club mittlerweile auch in Deutschland nach aussichtsreichen Startup-Investments. Nur zu gerne würde der Fonds seinen Erfolg mit Adyen wiederholen.

Belegen lässt sich das gesteigerte Interesse von Iconiq Capital anhand einer vertraulichen Präsentation – mit ihr stellt sich der Investor in der Szene vor. Eine ganze Seite widmet Iconiq in der Präsentation seinem Erfolgs-Startup Adyen und legt beeindruckende Zahlen vor. Die ursprünglich investierten 39 Millionen Dollar haben sich mittlerweile fast verzehnfacht. Adyen bestätigt diese Zahlen.

Iconiq hat insgesamt noch kräftig nachgelegt: Mehr als 100 Millionen Dollar sind in das Unternehmen geflossen. Auch nach dem Börsengang ist der Zuckerberg-Fonds nicht ausgestiegen, heißt es im Dokument. Der Investor rühmt sich außerdem damit, 85 Geschäfte für Adyen eingefädelt zu haben. Facebook selbst gehört zu den Kunden der Payment-Firma, Adyen wickelt die Zahlungen ab.

Prominentes Portfolio des Zuckerberg-Fonds

Vor allem mit diesem prominenten Netzwerk wirbt Iconiq bei Startups für sich: In dem Family-Office steckt nämlich nicht nur Zuckerbergs eigenes Geld – auch andere Tech-Promis haben sich beteiligt, etwa Twitter-CEO Jack Dorsey und LinkedIn-Gründer Reid Hoffman. Mittlerweile haben auch andere große Unternehmen investiert, die Liste der Kunden und Investoren von Iconiq ist lang. Sie geht von Coca-Cola bis Ikea. Im Beirat des Geldgebers sitzen abgesehen von Zuckerberg zum Beispiel KKR-Chef Henry Kravis und Yahoo-Gründer Jerry Yang.

Auch das aktuelle Startup-Portfolio ist beeindruckend: Iconiq hat etwa die Vermietungsplattform  Airbnb und den Videodienst Zoom finanziert. Zu den prominenten Fintech-Investments gehört etwa das amerikanische Banking-Startup Chime, ein Konkurrent von N26, sowie der Trading-Anbieter Robinhood.

Bislang hatte sich das Investmentvehikel des Facebook-Gründers in Europa zurückgehalten. Eine der wenigen europäischen Startup-Wetten war eben Adyen. In den vergangenen Monaten nahm Iconiq nun verstärkt Deutschland in den Fokus. Der Geldgeber habe sich bereits mehrere junge Unternehmen angeschaut, heißt es von Branchen­insidern gegenüber Finance Forward und Capital. Auf Anfrage äußerte sich Iconiq Capital nicht zu den Informationen.

Iconiq sitzt auf viel Geld

Die aktuelle Corona-Krise könnte die US-Investoren derweil zumindest ausbremsen. Dass Investmentgesellschaften wie Iconiq Capital aber aufgrund der Pandemie einen generellen Rückzieher machen, ist unwahrscheinlich: Denn dafür sitzen sie auf zu viel Geld. Iconiq etwa verwaltet insgesamt 6,7 Milliarden Dollar, das zeigen Dokumente, die Finance Forward und Capital vorliegen. Dabei geht es nur um Wachstumsfonds für Startups, weiteres Geld steckt in Immobilien und anderen Geldanlagen.

In der aktuellen Fondsgeneration liegen allein 1,8 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Europas größter Startup-Fonds kommt auf knapp über 1 Milliarde Dollar Volumen und gehört zum Berliner Unternehmen Rocket Internet. Iconiq gehört damit zu den großen Wagniskapitalgebern der Welt – und der Ruf ist durch das prominente Netzwerk sehr gut.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Finance Forward.

Bild: Getty Images / Ian Tuttle