Joko Winterscheidt war in Gobutler investiert, hält Anteile am Socken-Startup von Jungfeld und macht Wein.

 

Gobutler hatte nicht nur Joko Winterscheidt als prominenten Gesellschafter, sondern auch die US-Schauspieler Jared Leto und Ashton Kutcher. Bevor die App vor zwei Jahren eingestellt wurde, konnten Nutzer darüber rund um die Uhr Anfragen schicken, beispielsweise Getränke bestellen oder Zugfahrten buchen. Anfang 2015 startete die Berliner Firma ihren SMS-Service, verlegte wenige Monate später ihren Hauptsitz nach New York und beschäftigte zeitweise mehr als 200 Mitarbeiter. 

Was nicht bekannt war: „Wir hatten zwischendurch ein Angebot von Mark Zuckerberg“, erzählt Winterscheidt im Podcast „Alle Wege führen nach Ruhm“. Er glaube, dass der US-Konzern vor allem Interesse am Entwicklerteam und nicht am Produkt selbst gehabt habe. Facebook startete 2015 ebenfalls einen Concierge-Dienst für seinen Messenger. Mithilfe von M, kurz für Moneypenny, sollten Nutzer Tische im Restaurant reservieren oder Geschenke verschicken können. Anfang 2018 wurde der digitale Assistent wieder eingestellt.

„Das wäre eine absurde Geldschwemme gewesen“, so Moderator Winterscheidt. Aber das Gründerteam sei zu eitel gewesen, habe gehofft, dass ihnen ein großer Erfolg bevorstünde, wenn selbst Zuckerberg schon bei ihnen anklopfte.

Im Frühling 2016 musste Mitgründer und CEO Navid Hadzaad Gobutler schließlich einstellen. Hadzaads Anruf über das Aus seines Startups erreichte Winterscheidt in seinem Italienurlaub. Die Unternehmer hätten festgestellt, dass das Modell nicht skalierbar sei. Gewisse Prozesse ließen sich nicht automatisieren, sondern mussten immer von Menschen bearbeitet werden. „Mein ganzes Geld war weg. Von jetzt auf gleich“, so Winterscheidt im Gespräch mit seinem Podcast-Partner Paul Ripke. „Der größte Fehler war, dass ich aus meinem Privatvermögen investiert habe.“

Rund zweieinhalb Jahre später glaubt der Investor und Gründer an andere Geschäftsmodelle: Seine eigene Weinmarke sei das beste Geschäft, das er je gemacht habe. Seit 2017 verkaufen Winterscheidt, der deutsche Schauspieler Matthias Schweighöfer und die Jungwinzerin Juliane Eller Wein unter dem Namen III Freunde. „Aus Quatsch“, wie der TV-Moderator im Podcast sagt. Dennoch scheint die Schnapsidee erfolgreich zu sein.

 

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Bild: von Jungfeld