Gab nach viereinhalb Jahren als Gründer dem Konzern-Headhunter nach: Sebastian Hasebrink
Gab nach Jahren als Gründer dem Konzern-Headhunter nach: Sebastian Hasebrink (links und rechts).

Viereinhalb Jahre ist es her, dass Sebastian Hasebrink zusammen mit Lea Lange und Marc Pohl die Lifestylemarke Juniqe gegründet hat. Nun scheidet Hasebrink aus der Geschäftsführung des Berliner Startups aus und wechselt zum Schuhkonzern Deichmann. 

Beim Essener Konzern soll er in der neu geschaffenen Rolle des Chief Digital Officer die Digitalisierung des größten Schuhhändlers Europas vorantreiben. Zwar betont Deichmann immer wieder gerne, das Unternehmen habe bereits im Jahr 2000 als erster Anbieter Schuhe über das Internet verkauft. Dennoch gebe es noch einiges zu tun, sagt Hasebrink. In seiner Rolle als CDO berichte er als Mitglied der Geschäftsleitung direkt an Manfred Kroneder, geschäftsführender Direktor bei Deichmann.

Schwerpunkte seiner Arbeit werden auf dem Digital-Marketing, einer integrierten Nutzererfahrung, dem CRM und Data Analytics liegen, heißt es offiziell von Deichmann. Will heißen: Hasebrinks Aufgabe in den nächsten Monaten wird sein, den vornehmlich im Filialgeschäft aktiven Schuhhändler stärker als Multikanalanbieter aufzustellen, um reinen Online-Shops wie Aboutyou, Amazon oder Zalando etwas entgegensetzen zu können. Von letzterem wechselt dem Vernehmen nach Benjamin Krümel, dort Vice President Men, per Anfang Oktober zu Deichmann.

Ob im Zuge der neuen Digitalstrategie auch Investitionen, Zukäufe oder möglicherweise Ausgründungen gehören, will Hasebrink noch nicht verraten. Im Digitalbereich hat sich Deichmann bislang weitestgehend zurückgehalten, mit Snipes im Jahr 2011 aber eine junge Sportmodemarke übernommen.

Ebenso offen lassen Deichmann und Hasebrink, ob mit dem Digitalisierungsvorstoß auch eine Tech-Niederlassung in Berlin entstehen wird. Er selbst sehe sich langfrigstig in der Hauptstadt, sagt Hasebrink, vorerst arbeite er allerdings vier Tage pro Woche am Konzernsitz in Essen. Wichtig ist ihm dabei, zu betonen, dass es Deichmann nicht um des Aufbau eines Innovation-Hubs gehe, sondern um eine strukturelle Modernisierung des Geschäfts.

Bild: Sebastian Hasebrink / Juniqe