Westwing verkauft hochwertige Möbel und Dekoartikel im Sale

Vor drei Jahren wollte sich der Münchener Möbelshop Westwing schon einmal aufs Parkett wagen. Nun ist es soweit: Heute läuten Delia Fischer und ihre Mitgründer Georg Biersack, Tim Schäfer, Matthias Siepe und Stefan Smalla die Glocke an der Frankfurter Wertpapierbörse. Ursprünglich war der IPO für Donnerstag geplant. Aufgrund der starken Nachfrage, hat das 2011 gegründete Startup den Börsengang aber beschleunigt

Um den Start an der Börse einordnen zu können, haben wir wichtige Kennzahlen für euch zusammengefasst. 

  • Im vergangenen Jahr machte Westwing 265,8 Millionen Euro Umsatz. Das sind sechs Prozent mehr als noch 2016. Im ersten Halbjahr 2018 erwirtschaftete der Online-Möbelhändler 120 Millionen Euro – ein Zuwachs von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
  • 2017 schrieb das Rocket-Startup Verluste in Höhe von 4,9 Millionen Euro vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Im Jahr zuvor lag das Ebitda bei minus 13,8 Millionen Euro. Damit hat sich die Ebitda-Marge um knapp vier Prozentpunkte auf minus 1,9 Prozent verbessert. Seit dem letzten Quartal 2017 schreibt Westwing kontinuierlich schwarze Zahlen. Im ersten Halbjahr 2018 erwirtschaftete Westwing ein positives Ebitda von 2,8 Millionen Euro, allerdings ohne die Märkte Brasilien, Russland und Kasachstan.
  • Die Anzahl der Kunden hat sich seit 2016 nicht verändert und liegt weiterhin bei rund einer Million. Den Großteil des Umsatzes (85 Prozent) mache das Startup mit Bestandskunden, die den Shop mehr als 100 Mal im Jahr besuchen.
  • 2017 hat der Möbelhändler Waren im Wert von 290,4 Millionen Euro verkauft – Rücksendungen sind hier ausgeschlossen. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Gesamtwert der Bestellungen um 8,8 Prozent gestiegen. Allerdings ist die Zahl der Bestellungen mit 2,8 Millionen gleichgeblieben. Das heißt: 2017 habe die gleiche Zahl an Kunden genauso viele Bestellungen aufgegeben wie 2016, allerdings ist der Wert des durchschnittlichen Warenkorbes gestiegen. 
  • Derzeit ist der Onlineshop von Westwing in elf europäischen Ländern aktiv: Deutschland, Österreich, Schweiz, Polen, Frankreich, Spanien, Belgien, den Niederlanden, Tschechien, Slowakei und Italien. Im August gab das Münchener Unternehmen bekannt, seine drei Märkte Brasilien, Russland und Kasachstan verkaufen zu wollen
  • Momentan beschäftigt das Rocket-Venture 1.100 Mitarbeiter. Zum Jahresende 2017 waren es noch 1.400, ein Jahr zuvor sogar 1.600. In diesem Jahr ist die Zahl der Angestellten vor allem mit dem Verkauf der drei Märkte gesunken.
  • Seit der Gründung 2011 hat Westwing mehr als 200 Millionen Euro Risikokapital eingesammelt. Zu seinen Finanzierungsrunden hält sich der Möbelshop bedeckt. Die letzte bekannte Finanzierung ist ein Wandeldarlehen über 24 Millionen Euro von Kinnevik im Jahr 2016.
  • Bis zu 132 Millionen Euro will Westwing durch den Börsengang einnehmen. Der Ausgabepreise liegt laut Unternehmen bei mindestens 26 Euro. Mit dem Geld wollen die Gründer vorrangig Schulden tilgen und die internationale Expansion vorantreiben. 
  • Durch den IPO ist der Möbelshop mit circa 518 Millionen Euro bewertet. Nach einer Finanzierungsrunde in 2015 hatte der Anteilseigner Rocket Internet das Startup mit rund 449 Millionen Euro bewertet. Das Berliner Unternehmen hält 32,3 Prozent an Westwing, will seine Anteile aber auf rund 23 Prozent verringern.

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Bild: Westwing