Mit solchen Bildern präsentierte sich Ossic auf Indiegogo

Knapp 12.000 Geldgeber der Crowd konnten das Kopfhörer-Startup Ossic nicht retten. Wie das Unternehmen aus San Diego am Wochenende bekannt gab, werden das Geschäft und die Produktion unmittelbar eingestellt. Der Grund: Das Geld sei ausgegangen und eine neue Finanzierung habe man nicht bekommen.

Die Produktion der 3D-Kopfhörer mit besonders gutem Sound habe sich als zu teuer erwiesen, heißt es weiter. Sie sollten vor allem mit Virtual-Reality-Headsets genutzt werden können. Die ausstehenden Lieferungen könne Ossic nicht erfüllen, da das Unternehmen nach eigenen Angaben zwei Millionen US-Dollar Kapital benötigen würde, um die Massenproduktion stemmen zu können. Bisher hat das Startup lediglich 250 Exemplare fertiggestellt und versendet.

Das ursprüngliche Lieferziel, das Ossic in seiner Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter angegeben hatte, war der Februar 2017. Bei der Kampagne erhielt das Startup 2,7 Millionen US-Dollar. Auf dem Portal Indiegogo konnte sich das Unternehmen im Sommer 2016 weiteres Kapital sichern und erhöhte die eingesammelte Summe auf insgesamt 3,2 Millionen Dollar.

Geldgeber organisieren Sammelklage

Geld, das jetzt weg ist. So häuft sich die Kritik der Geldgeber. Einer schreibt bei Kickstarter, er könne nicht nachvollziehen, wie die Produktion zu teuer werden konnte – schließlich habe die Zielsumme des Crowdfundings auf der Plattform bei nur 100.000 US-Dollar gelegen. „Etwas stimmt hier nicht“, spekuliert ein anderer. „Ihr habt einen Haufen an Vorbestellungen, schwärmende Rezensenten und Berichterstattung und geschützte Technologie – und ihr sagt mir, dass es nicht einen Hardware-Investor gibt, der zwei Millionen für die Massenproduktion abstellen will?“

Zwar ist es nicht selten, dass Startups scheitern, die Hardware-Entwicklung per Crowdfunding finanzieren wollen. Der Ärger hat die Unterstützer nun trotzdem dazu getrieben, sich in einer Facebook-Gruppe zu organisieren. Das Ziel ist laut Beschreibung, eine Sammelklage gegen die Ossic-Macher auf den Weg zu bringen. Mehr als 2.400 Mitglieder zählt dir Gruppe bisher.

Bild: Ossic via Indiegogo