Lesara-Gründer Roman Kirsch

Die für den 1. Februar geplante Übernahme des Berliner Modehändlers Lesara ist gescheitert. Das gab der Insolvenzverwalter des Unternehmens, Christian Graf Brockdorff, in einer Mitteilung bekannt. Kurz vor der Unterschrift des Vertrages habe sich der Investor überraschend zurückgezogen.

Einen anderen Interessenten gebe es nicht. Darum will sich Brockdorff laut eigener Aussage zunächst um den Verkauf des Logistikzentrums in Erfurt kümmern, das von der Tochter Lesara Logistics betrieben wird.

In Berlin soll derweil „ein Abverkauf des Lagerbestandes im Online-Shop“ stattfinden. Dafür würden 50 der verbliebenen 70 Mitarbeiter benötigt. Die restlichen Angestellten stelle man frei. Vorsorglich hatten alle Beschäftigten eine Kündigung ihres Arbeitsvertrages erhalten. Das sei auch im Falle einer Übernahme notwendig gewesen, schreibt Brockdorff.

Ein Lesara-Sprecher wollte sich auf Anfrage nicht eingehender zu Brockdorffs Ausführungen äußern, sagte aber: „Wenn nicht ganz schnell ein neuer Investor gefunden wird, stehen alle Zeichen auf Abwicklung.“

Seit der Insolvenzanmeldung im vergangenen Herbst hatte Brockdorff versucht, einen Käufer für den Modehändler zu finden. Seitdem wurden immer mehr Details darüber bekannt, was zur Krise des Unternehmens geführt hatte. So hatte das Manager Magazin berichtet, das Startup habe auch Waren verkauft, die nicht fristgerecht lieferbar waren, um den Umsatz zu erhöhen. Im Gespräch mit Gründerszene dementierte ein Lesara-Sprecher diese Gerüchte jedoch.

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Bild: Lesara; Mitarbeit: Pauline Schnor