Khaled Gomaa (CTO), Daniel Halmer (CEO), Philipp Hinz (CMO) und Sebastian Tussing (COO, von links) stehen hinter Lexfox.

Wenigermiete.de verdient Geld, indem es Mietern hilft, Rechtsansprüche durchzusetzen – etwa bei der Mietpreisbremse oder unbegründeten Sanierungen. Jetzt haben die Macher des dahinterstehenden Startups Mietright ihre Firma umbenannt. Unter dem Dach der Lexfox GmbH wollen sie in Zukunft weitere Dienste in anderen Rechtsgebieten starten. Wie auf Wenigermiete.de sollen über diese Plattformen Fälle etwa mithilfe von Machine Learning bearbeitet werden. 

Mit zwei neuen Plattformen ist Lexfox bereits online: Mehrabfindung.de richtet sich an Arbeitnehmer, denen gekündigt wurde. Weniger-Internetkosten.de verspricht, Entschädigungen bei einer zu langsamen Internetverbindung zu erstreiten. Dabei filtert eine Software automatisch relevante Inhalte aus Dokumenten heraus und identifiziert beispielsweise, ob ein Kunde überhaupt Anspruch erheben kann, zum Beispiel auf eine Abfindung.

Auch das kürzlich veräußerte Flugrechte-Startup Flightright ist schon in ein zweites Rechtsgebiet vorgedrungen. Genau wie Mehrabfindung.de wirbt der Flightright-Ableger Chevalier damit, gekündigten Arbeitnehmern eine Abfindung durchzusetzen. Auf der Website der Berliner Tech-Kanzlei heißt es, man wolle den Weg zu einer „neuen Generation von Anwaltskanzleien bahnen“.

Durch diese Strategie können die Legaltech-Startups möglichst viele Rechtsfragen ihrer Kunden klären. Das wollen sie in möglichst kurzer Zeit und mit möglichst hoher Erfolgsquote tun. Denn sie versprechen, dass der Kunde nur im Erfolgsfall zahlen muss, das heißt, wenn seine Forderung durchgesetzt werden konnte und er beispielsweise 10.000 Euro von seinem ehemaligen Arbeitgeber erhält. Mehr Rechtsgebiete abzudecken bedeutet zumindest für Lexfox also auch, mit vergleichsweise geringem Aufwand zusätzliche Provisionsquellen zu generieren.

Das Einfordern eines Rechtsanspruchs soll so einfach sein wie das Bestellen einer Pizza, erklärt Lexfox-Chef Daniel Halmer. Weniger-Internetkosten.de ist erst Ende 2018 gestartet. Und 2019? „Wir werden bestimmt drei neue Plattformen dazu holen“, so Halmer zu Gründerszene. An welche Rechtsgebiete er dabei denkt, will er nicht sagen. 

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Bild: Anke Peters Fotografie