Die Marley-Spoon-Gründer: Fabian Siegel (mit Ananas) und Tim Neatby (mit Radieschen)

Marley Spoon hat 2017 etwa 53 Millionen Euro umgesetzt. Das geht aus dem Geschäftsbericht von Rocket Internet hervor, der am Freitagmorgen veröffentlicht wurde. Die Berliner Firmenfabrik hielt Ende vergangenen Jahres 23,4 Prozent an dem Startup, das Kochboxen im Abo verkauft.

Der Verlust von Marley Spoon lag gleichzeitig bei knapp 28 Millionen Euro. Ende 2017 betrug das Nettovermögen des Unternehmens minus 11,7 Millionen Euro – die Verbindlichkeiten waren also höher als die Vermögenswerte des Startups. Auf Nachfrage hat Marley Spoon diese Zahlen bisher gegenüber Gründerszene nicht kommentiert. Anfang des Jahres hieß es vom Unternehmen, die gesamte Entwicklung sei „vielversprechend“. Grund für das Wachstum sei die Expansion: Seit 2015 liefert Marley Spoon in Australien aus, seit vergangenem Jahr in den USA unter der Marke Dinnerly. In diesem Jahr könnte eine neue Kooperation das Wachstum weiter ankurbeln: Seit Ende März vertreibt das Startup seine Kochboxen ohne Abo-Bindung über Amazon-Fresh.

2016 hatte das Startup noch mehr verloren als umgesetzt: Während der Umsatz 20,2 Millionen Euro betrug, lagen die Verluste bei 23,9 Millionen. 

Wie aus dem Handelsregister hervorgeht, hat Marley Spoon im Sommer und im Dezember 2017 sowie erst Ende vergangener Woche Kapitalerhöhungen durchgeführt. Dabei hat vor allem AKW Capital, die Beteiligungsgesellschaft des Marley-Spoon-Gründers Fabian Siegel, ihre Anteile erhöht.

Neben dem Platzhirsch HelloFresh ist Marley Spoon klein

Wie hoch diese Investitionen waren, hat Marley Spoon bisher nicht kommentiert. Ebenfalls nicht, welche Finanzierungsschritte als Nächstes geplant sind. Im Januar hieß es noch von dem 2014 gestarteten Unternehmen, man prüfe „verschiedene Möglichkeiten, einschließlich Kapitalmarktoptionen, um das weitere Wachstum des Geschäfts zu finanzieren“. Die letzte offizielle Ankündigung einer Finanzierungsrunde ist nun bereits mehr als zwei Jahre her: Im März 2016 erhielt Marley Spoon 15 Millionen Euro. Wie viel Geld bis heute insgesamt ins Unternehmen geflossen ist, ist unbekannt.

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Neben dem deutschen Platzhirsch HelloFresh ist Marley Spoon ein kleiner Anbieter. HelloFresh wurde von Rocket Internet im Jahr 2011 gegründet, die Berliner Startup-Fabrik hält noch etwa 44 Prozent an dem Kochboxen-Versender, der vergangenen Oktober an die Börse ging. Auf mehr als 900 Millionen Euro steigerte HelloFresh seinen Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr. Ein Zuwachs von 52 Prozent im Vergleich zu 2016.

Bild: Marley Spoon