Mit kleinen Mobisol-Solarpanelen wie diesem können etwa Haushaltsgeräte betrieben werden.
Mit kleinen Mobisol-Solarpanelen wie diesem können etwa Haushaltsgeräte betrieben werden.

Das Berliner Startup Mobisol befindet sich seit vergangener Woche im Insolvenzverfahren. Als Grund nennt die Firma auf Nachfrage von Gründerszene, man benötige ein neues Investment, um die laufenden Ausgaben zu decken.

Doch die Hauptgesellschafter, darunter die Beteiligungsgesellschaft Vimap, die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft sowie der finnische VC Finnfund, hätten sich im März 2019 entschieden, nicht mehr in Mobisol investieren zu wollen. Laut Crunchbase wurde das Startup bisher mit 24,5 Millionen Euro finanziert.

Seit 2013 vertreibt Mobisol Photovoltaikanlagen in strukturschwachen Regionen, unter anderem in Zentral- und Ostafrika. Dort sollen die Solarpanele Menschen ohne Zugang zum konventionellen Stromnetz ermöglichen, selbst Energie zu erzeugen. Das Startup bietet Solaranlagen für Zuhause an, etwa für den Betrieb eines Kühlschranks, oder für ganze Geschäfte, etwa Kioske oder Friseurläden.

Trotz des Insolvenzverfahrens solle der Geschäftsbetrieb normal weiterlaufen, heißt es vom Unternehmen. Rund 30 Mitarbeiter hätten die Firma allerdings verlassen müssen, sagt Mobisol-Geschäftsführer Andrew Goodwin. Aktuell seien noch 60 Personen in Berlin für das Startup tätig

Wie aus einem Eintrag im Insolvenzregister hervorgeht, hat sich das Unternehmen für eine Insolvenz in Eigenverwaltung entschieden. Es will das Verfahren also ohne Insolvenzverwalter durchlaufen, hat sich aber dennoch Hilfe von außen geholt: Für die Dauer des Verfahrens wird Goodwin auf seinem Geschäftsführerposten durch Sanierungsberater Stefan Weniger ergänzt. Er wird zudem von Restrukturierungsexperte Daniel Fritz unterstützt. Aktuell suchen die Sanierer nach neuen Geldgebern. „Es wurde ein breiter Investorenprozess aufgesetzt, um nach einem neuen (Haupt-)gesellschafter zu suchen“, so Weniger gegenüber Gründerszene.

Bild: Mobisol