Outlet und Rabatt: Monoqi versucht derzeit viel, um Kunden zu gewinnen

Das Berliner Unternehmen Monoqi ist von einem Investoren-Duo aus der Insolvenz gekauft worden. An dem Joint Venture, das Monoqi weiterführen soll, hält die Lumaland Gruppe aus Berlin zunächst 49 Prozent der Anteile. Die restlichen Anteile übernimmt Unternehmer Alexander Sailer, der in Berlin weitere Firmen führt – beispielsweise iProtect, ein Onlineshop mit zwei dazugehörigen Offline-Stores für Smartphone-Zubehör. Sailer ist mittlerweile auch als Geschäftsführer von Monoqi eingetragen.

Die Lumaland Gruppe, die sich selbst als E-Commerce-Netzwerk bezeichnet und mehrere Firmen im Portfolio hält, hat sich allerdings die Vorkaufsrechte für die restlichen Anteile gesichert. „Neben der Zahlung eines niedrigen sechsstelligen Betrages an den Insolvenzverwalter wurde die Übernahme von Verbindlichkeiten im niedrigen einstelligen Millionenbereich durch das Joint-Venture vereinbart”, heißt es von Lumaland. 

Turbulente Monate bei Monoqi

Monoqi war 2012 als Shopping-Club für Designermöbel und Wohnaccessoires gestartet. Vergangenen Dezember musste das Unternehmen nach chaotischen Monaten jedoch zum zweiten Mal Insolvenz anmelden. Der vorläufig bestellte Insolvenzverwalter Sascha Feies von der Kanzlei Görg verfügte in den vergangenen Wochen über die Vermögensgegenstände des Designmöbelhändlers. Zu den Hintergründen der Zahlungsprobleme wollte sich Monoqi auf Nachfrage von Gründerszene im Dezember nicht äußern.

Bereits im Februar 2018 hatte sich Monoqi in einem vorläufigen Insolvenzverfahren befunden. Allerdings konnte die Berliner den Antrag wenig später wieder zurückziehen. „Unsicherheiten bezüglich einer zugesagten Folgeinvestition hatten den Insolvenzantrag notwendig gemacht“, teilte Monoqi im Februar mit. Wenig später hieß es, dass ein arabischer Investor statt der avisierten 15 Millionen Euro aus einer Finanzierungsrunde im Jahr 2017 nur sechs Millionen gezahlt habe. Zudem sei ein geplantes Joint Venture nicht mehr zustande gekommen.

Im März 2018 verließ dann mit Simon Fabich auch der zweite Mitgründer das Unternehmen, ebenso Wolfgang Jünger, der ebenfalls Geschäftsführer war. Seitdem wurde Monoqi vom ehemaligen Dawanda-Chef Niels Nüssler geführt. Der zwei Gründer von Monoqi, Felix Schlegel, hatte das Unternehmen bereits Ende 2016 verlassen. 

Neues Geschäftsmodell konnte Monoqi nicht vor der Insolvenz bewahren

Der neue Chef Niels Nüssler hatte bereits im Frühjahr 2018 durchblicken lassen, dass Monoqi einige geplante Ziele nicht erreicht hatte. Seitdem hat sich das Berliner Startup zu seiner wirtschaftlichen Entwicklung bedeckt gehalten. Im vergangenen Herbst hatte sich Nüssler allerdings optimistisch gezeigt. Gegenüber der Berliner Morgenpost sagte er, Monoqi habe ein Jahr Zeit bekommen, „um richtig Fahrt aufzunehmen“.

Zuvor hatte der gebürtige Däne das Geschäftsmodell des Designmöbelhändlers geändert. War Monoqi zuvor ausschließlich ein Shopping-Club für Mitglieder, können seit August 2018 auch Nicht-Mitglieder im Shop bestellen. Doch auch diese Veränderung des Geschäftsmodells konnte Monoqi nicht vor einer zweiten Insolvenz bewahren. 

Bild: Screenshot Startseite Monoqi / Mitarbeit: Alex Hofmann