Das Movinga-Management: Dennis Gneuss (CDO), Enguerrand Jacquillant (COO), Finn Age Hänsel (CEO) und Florian Blaschke (CFO) (v.l.)

Die Insolvenz kam überraschend: Am 23. Februar musste das Berliner Umzugsstartup Move24 zum Gericht, um seinen Antrag einzureichen – und das, obwohl das Unternehmen mit insgesamt mehr als 40 Millionen Euro finanziert wurde. Mit seinem Wettbewerber Movinga hatte Move24 sich in den Monaten zuvor einen Wettstreit geliefert. Immer wieder war bei Insidern davon die Rede, dass sich die beiden Berliner Startups zusammenschließen wollten. Doch die dementierten diese Marktgerüchte stets.

Jetzt aber schlägt Movinga zu: Das Unternehmen von Geschäftsführer Finn Hänsel kauft Teile des Move24-Geschäfts. Dazu gehören die Markenrechte, die Domains und einige Mitarbeiter, vor allem vom schwedischen Team. Das verkündet das Startup am Dienstag. Ein Großteil der zuletzt 200 Mitarbeiter von Move24 sollen zuvor vom Move24-Insolvenzverwalter Christian Graf Brockdorff entlassen worden sein, heißt es vom Käufer.

Zu dem Kaufpreis wollte sich der Movinga-CEO Hänsel nicht äußern. Von Graf Brockdorff heißt es in einer Mitteilung zu dem Deal: „Hier wurde angesichts der verfügbaren Zeit und der komplexen Gesamtsituation eine unter dem Strich gute Lösung gefunden.“ Movinga teilt mit, man könne mit dem Kauf wesentlicher Move24-Assets das Wachstum fortsetzen und die führende Rolle als Plattform für Umzüge ausbauen. Durch die TV-Kampagne und SEO-Arbeit sei die Marke Move24 bereits bekannt, heißt es vom Movinga-Chef.

Das Startup will mit der Übernahme außerdem seine Präsenz in Europa ausbauen. In diesem Jahr ist der Markteintritt in zwei neue nordeuropäische Märkte geplant.

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Beide Unternehmen hätten im letzten Jahr einen Umsatz von jeweils 20 Millionen Euro erwirtschaftet, teilte Movinga mit. Aktuell verzeichnet Movinga nach eigenen Angaben ein Umsatzwachstum von 22 Prozent – bei einem Viertel der Kosten im Vergleich zum Vorjahr.

Die Akquisition folgt auf den Abschluss der Movinga-Finanzierungsrunde aus dem Vorjahr über insgesamt 22 Millionen Euro. Die Investoren Santo Venture Capital, Earlybird und der Fonds Global Founders von Rocket Internet haben vor Kurzem die zweite Tranche in Höhe von acht Millionen Euro gezahlt.

Bild: Movinga