Tesla-Chef Musk sagt, er sei „traurig und enttäuscht“.
Tesla-Chef Musk sagt, er sei „traurig und enttäuscht“.

Elon Musk, Gründer des Elektroauto-Herstellers Tesla, ist seiner drohenden Abberufung als Chef der milliardenschweren Firma entgangen. Er und die US-Börsenaufsicht SEC legten außergerichtlich einen Rechtsstreit über irreführende Twitter-Nachrichten bei, in dem Musk die Erlaubnis zum Führen börsennotierter Unternehmen hätte verlieren können. Als Teil des Vergleichs zahlen Musk und Tesla je 20 Millionen Dollar, außerdem gibt Musk für drei Jahre das Amt des Chairman ab, eine dem deutschen Aufsichtsratschef vergleichbare Position. Vorstandschef darf er dagegen bleiben. In dem Vergleich, der noch von einem Gericht bestätigt werden muss, räumten weder Musk noch Tesla Fehlverhalten ein.

Die SEC hatte den weltweit bekannten Manager vor dem US-Bundesgericht Manhattan wegen Betrugs verklagt. Er habe „falsche und irreführende“ Twitter-Nachrichten über einen angeblich geplanten Börsenrückzug des Autobauers verfasst. Musk, der auch der Weltraumfirma SpaceX vorsteht, ist das öffentliche Gesicht des Verluste schreibenden Elektroauto-Pioniers, der inzwischen an der Börse mit mehr als 50 Milliarden Dollar bewertet wird.

Musk: „Traurig und enttäuscht“

Musk ließ erklären, er habe nichts Falsches getan und sei traurig und enttäuscht über die Klage. Er habe immer im Sinne der Wahrheit, der Transparenz und der Investoren gehandelt. Am 7. August hatte Musk seinen mehr als 22 Millionen Twitter-Anhängern geschrieben, er werde das Unternehmen vielleicht von der Börse nehmen und dabei 420 Dollar je Aktie zahlen, die Finanzierung sei gesichert. Damit wäre Tesla insgesamt mit 72 Milliarden Dollar bewertet worden. Es kam zu starken Kursausschlägen.

Später ruderte Musk zurück: Tesla bleibe an der Börse. Es stellte sich heraus, dass er keine Finanzierungszusagen von Investoren hatte. Der Klage zufolge wählte Musk die Zahl 420 unter anderem deshalb, weil sie im Drogenjargon für den Konsum von Marihuana steht. Er habe gedacht, seine Freundin würde die Tweets witzig finden. Wegen des Verdachts auf Marktmanipulation folgten Sammelklagen von Investoren. Auch das US-Justizministerium untersucht den Fall.

Nach der Einigung muss Tesla nun einen von außen kommenden Chairman finden, zwei unabhängige Vorstandsmitglieder einstellen und außerdem einen Ausschuss einrichten, der Musks Kommunikation überwacht.

Bild: Getty Images/ Diego Donamaria (Kontributor)