Drei der vier Playa-Chefs: CMO Thorsten Rohmann, CTO Martin Jässing und CEO Jan Beuck (von links)

Die schwedische Gaming-Gruppe Stillfront setzt ihre Einkaufstour in Deutschland fort: Nach Goodgame Studios Ende vergangenen Jahres übernimmt das Unternehmen jetzt auch den Hamburger Spieleentwickler Playa Games. Im Vergleich zur 270-Millionen-Übernahme von Goodgame ist Playa Games geradezu günstig: Nach Angaben von Playa Games fließen für 100 Prozent der Anteile 20 Millionen Euro, wovon 14 Millionen Euro in bar ausgezahlt werden, der Rest in neu ausgegebenen Aktien. Stillfront ist an der Stockholmer Börse notiert.

Stillfront kauft die Anteile den Gründern Jan Beuck und Martin Jässing ab, die sie zuvor zu je 50 Prozent hielten. Weitere Geschäftsführer sind Hannes Beuck und Thorsten Rohmann. Ob die Mitarbeiter am Exit-Erlös beteiligt werden, dürfe CEO Beuck nicht kommunizieren, wie er gegenüber Gründerszene sagt. Von den zehn festen und 50 freien Mitarbeitern blieben nach der Übernahme alle an Bord. Auch Marke, Managementteam und GmbH blieben bestehen, so der Gründer.

Playa Games ist für sein Online-Rollenspiel Shakes & Fidget bekannt, ein sogenanntes Massive Multiplayer Online Role-Playing Game (MMORPG). Mit dem Spiel debütierte das Unternehmen zur Gründung im Jahr 2009 auf dem Games-Markt. Vier weitere Browser- und Mobile-Spiele brachte Playa bis heute heraus. Insgesamt zählt es inzwischen nach eigenen Angaben rund 70 Millionen registrierte Nutzer. Der Jahresumsatz habe zuletzt bei zehn Millionen Euro gelegen, so Playa. Zwischen Januar und September 2018 sei ein Nettoergebnis von rund 7,7 Millionen Euro erzielt worden, davon 55 Prozent Ebit-Marge.

Stillfront erklärte, bei positiver Unternehmens- und Gewinnentwicklung in den kommenden Jahren noch einmal bis zu 25 Millionen Euro an die Hamburger zu zahlen. Die Gruppe hatte vor Goodgame bereits den ebenfalls in Hamburg ansässigen Entwickler Bytro Labs gekauft.

Die Goodgame-Geschichte: Vom Start bis zum Exit

Bild: Playa Games