Filmproduzent Jeffrey Katzenberg startete den Service im April zum Höhepunkt der Krise.
Filmproduzent Jeffrey Katzenberg startete den Service im April zum Höhepunkt der Krise.

Guten Morgen! Während ihr geschlafen habt, ging andernorts die Arbeit in der Digitalszene weiter.

Die Top-Themen:

Filmproduzent Jeffrey Katzenberg denkt laut eines Medienberichts darüber nach, Quibi zu verkaufen. Möglich wären aber auch ein Börsengang über eine Mantelgesellschaft, eine sogenannte „Spac“ – das für „Special Purpose Acquisition Company“ steht – oder eine weitere Finanzierungsrunde, heißt es im Wall Street Journal.

Doch Katzenberg könnte sich mit all diesen Vorhaben schwer tun, nachdem der Streamingdienst fürs Smartphone, der anfangs mit raffinierter Technik und vielen Hollywood-Stars geworben hat, vom Publikum nicht wirklich gut angenommen wurde, als er inmitten der Corona-Krise im April startete. Die Schlüsseltechnologie des Dienstes ist zudem in eine Patentverletzungsklage verwickelt. Quibi hat bisher 1,75 Milliarden US-Dollar an Geldern eingesammelt – eine hohe Summe, die ein Käufer im Idealfall übertrumpfen müsste. [Mehr bei Wall Street Journal]

Auf Gründerszene: Mit 25 Jahren gründete Hanno Renner in München die HR-Software Personio. In den vergangenen fünf Jahren hat er 100 Millionen Euro von Investoren eingesammelt und beschäftigt inzwischen 480 Angestellte. Jetzt ist Renner zum ersten Mal nach fünf Jahren wieder in Urlaub gefahren. Wie hat er das so lange ausgehalten? [Mehr bei Gründerszene]

Und hier die weiteren Schlagzeilen der Nacht:

Der TiktokOracle-Deal sorgt in den USA für Verwirrung, nachdem US-Präsident Donald Trump in einem Fernsehinterview sagte, dass Tiktok künftig völlig von Oracle kontrolliert werde und falls es keine vollständige Kontrolle gebe, er den Deal nicht genehmigen werde. Die Kommentare erstaunen, da Oracle plant, nur 12,5 Prozent von Tiktok zu kaufen – ein Deal, dem Trump am Samstag noch zugestimmt hatte. Laut Bloomberg sind aber auch die chinesischen Behörden nicht sonderlich begeistert von dem Deal. [Mehr bei Fox News und Bloomberg]

Microsoft mag das Rennen um Tiktok verloren haben – dafür investiert das US-Unternehmen nun aber in den Spielemarkt. So kauft die Softwarefirma den US-Spieleentwickler Zenimax Media für 7,5 Milliarden US-Dollar und stärkt damit seine Gaming-Sparte um die Spielekonsole Xbox. [Mehr bei Handelsblatt und Wall Street Journal]

Uber-Investoren setzen derzeit laut eines Medienberichts den CEO des Fahrdienstvermittlers unter Druck, die Abteilung für Selbstfahrer neu aufzustellen. Die Firma, die einst als Spitzenreiter in der Entwicklung autonomer Fahrzeuge galt, kämpft anscheinend mit ihrer Software und hat einige wichtige Köpfe verloren. [Mehr bei Bloomberg]

Illumina kauft das Krebsvorsorge-Startup Grail im Rahmen eines Cash-and-Stock-Deals für acht Milliarden US-Dollar. Damit zahlt das US-Biotech-Unternehmen Investoren wie Amazon-Chef Jeff Bezos aus. Der Deal kommt Wochen, nachdem Grail an die Börse gegangen ist. [Mehr bei CNBC]

Bird, das Elektroroller-Startup, das mit den Boom der Mikromobilität ausgelöst hat, investiert neben dem Verleih nun auch verstärkt in den Verkauf von Elektrorollern. So stellte das Unternehmen seinen neuen, faltbaren Elektroroller Bird Air vor, der für 599 US-Dollar zu haben ist. [Mehr bei The Verge]

Unser Lesetipp auf Gründerszene: Das Logistik-Startup Forto hat eine Millionenfinanzierung abgeschlossen: Mindestens 25 Millionen Euro sollen in den Kassen der Berliner eingegangen sein. Unter den Geldgebern soll der tschechische Investor Inven Capital sein. [Mehr bei Gründerszene]  

Einen schönen Dienstag!

Eure Gründerszene-Redaktion

Bild: Daniel Boczarski/Getty Images for Quibi