Die Gründer von Ro (von links): Zachariah Reitano, Rob Schutz und Saman Rahmanian.

Die Gründer von Ro (von links): Zachariah Reitano, Rob Schutz und Saman Rahmanian.

Guten Morgen! Während ihr geschlafen habt, ging andernorts die Arbeit in der Digitalszene weiter.

Die Top-Themen:

Ro, ein US-amerikanisches Online-Startup für das Gesundheitswesen, hat es innerhalb von nur drei Jahren zu einer Milliarden-Bewertung gebracht. Nach einer Finanzspritze über 200 Millionen US-Dollar wird Ro jetzt mit 1,5 Milliarden Dollar bewertet. Ro möchte das „Shopify für das Gesundheitswesen“ werden. Das Startup richtet sich vor allem an US-Amerikaner ohne Krankenversicherung, die medizinischen Rat wollen, ohne dabei einen Arzt in der Praxis aufsuchen zu müssen.

Nachdem die Firma zunächst Haarausfallpräparate und Medikamente gegen Erektionsstörungen verkaufte, hat sie nun eine Reihe von Gesundheits-Apps entwickelt und erwirtschaftet inzwischen einen Jahresumsatz von 250 Millionen Dollar. Das Unternehmen konzentriert sich auf drei Marken: „Roman“ wendet sich an Männer und behandelt Themen, die diese aus Scham in einer persönlichen Sprechstunde mit einem Arzt nicht ansprechen würden. Danach führte Ro eine Frauenmarke namens „Rory“ ein, die sich mit Verhütung beschäftigt, und einen Dienst namens „Zero“, der Rauchern helfen soll, sich die Sucht abzugewöhnen. Noch ist Ro nicht rentabel, doch sein Umsatz wächst laut eines Medienberichts schneller als für ein Startup im Gesundheitswesen üblich. [Mehr bei CNBC und Techcrunch]

Auf Gründerszene: Nach Jobs bei Google und Facebook gründete Wolfgang Dorfner sein eigenes Startup. Jetzt hat er seinen Nährstoffpulver-Onlineshop Alpha Foods im Mai für einen Millionenbetrag an die Health-Firma Sylphar aus Belgien verkauft. Dorfner blieb bis zum Schluss der einzige Festangestellte. Im Podcast erzählt er uns, wie das funktionierte. [Mehr bei Gründerszene]  

Und hier die weiteren Schlagzeilen der Nacht:

Google plant langfristig: Laut einer internen E-Mail sollen die Mitarbeiter des Techkonzerns bis Juli 2021 von zu Hause arbeiten dürfen. Damit hofft CEO Sundar Pichai, den Mitarbeitern mehr Flexibilität in der Krise zu ermöglichen. [Mehr bei Wall Street Journal]

Facebook geht in die Offensive. Laut eines Medienberichts plant CEO Mark Zuckerberg, Facebook bei der Anhörung am Mittwoch als Gegenpol zu Tiktok zu präsentieren – eine US-amerikanische Erfolgsgeschichte, die vom Aufstieg der chinesischen Social-Media-App bedroht ist. Weitere Facebook-News kommen aus Europa: Dort verklagt das Social-Media-Unternehmen die Europäische Union (EU). Die EU fordere im Rahmen ihrer kartellrechtlichen Untersuchung so viele Informationen an, dass die Privatsphäre der Facebook-Mitarbeiter gefährdet sei, heißt es. [Mehr bei Bloomberg und Financial Times]

Tinder hat einen neuen CEO. Die Match Group, ein in Dallas ansässiges Unternehmen, das einen Großteil der Internet-Dating-Szene kontrolliert (Okcupid, Hinge, Plenty of Fish), hat einen neuen Geschäftsführer für Tinder, die bekannteste seiner Seiten angeworben. Jim Lanzone, ehemaliger Präsident und CEO von CBS Interactive, wird die Firma ab Anfang August von Los Angeles aus leiten. [Mehr bei Wall Street Journal]

Amazons Handhabe der Pandemie wird ein Nachspiel haben. So haben der kalifornische Generalstaatsanwalt sowie staatliche und lokale Behörden Untersuchungen angestoßen, ob Amazon angemessene Schritte unternommen hat, um seine Mitarbeiter vor Covid-19 zu schützen. Weitere Amazon-News: Nachdem Amazon letzte Woche eine Reihe neuer Entwicklertools für den Sprachassistenten Alexa gestartet hat, stellte der Konzern nun eine aktualisierte Version seiner mobilen Alexa-App für Verbraucher vor. [Mehr bei Reuters und Techcrunch]

Der Bitcoin ist zum ersten Mal seit Anfang Juni wieder über den Wert von 10.000 US-Dollar geklettert. In den vergangenen Wochen war die Kryptowährung stetig gesunken, doch seit einer Woche zeigt die Kurve nun wieder nach oben. Am Montag lag die Digitalwährung bei 11.203 Dollar. [Mehr bei CNBC und Techcrunch]

Unser Lesetipp auf Gründerszene: Die Corona-Krise hat die Wirtschaft im Frühjahr kräftig in die Mangel genommen. Einigen Startups ging das Geld aus. Gründerszene wollte daher von VCs wissen, wie oft sie an Finanzierungsrunden teilgenommen haben. [Mehr bei Gründerszene]  

Einen schönen Dienstag!

Eure Gründerszene-Redaktion

Bild: Ro