Der Samwer-Investor Rocket Internet will gemeinsam mit Kinnvik GFG-Aktien für 100 Millionen Euro zeichnen.

Der defizitäre Online-Modehändler Global Fashion Group (GFG) will seinen Börsengang trotz schleppender Nachfrage nach den Aktien durchziehen. Die Aktien sollen nun zu je 4,50 Euro verkauft werden, wie die GFG am Mittwoch mitteilte. Bisher waren sie zu sechs bis acht Euro angeboten worden. Die beiden Großaktionäre, die Startup-Investoren Rocket Internet und Kinnevik, stützen die Emission, indem sie GFG-Aktien für zusammen bis zu 100 Millionen Euro zeichnen wollen. Insgesamt will das in Asien, Südamerika und Australien aktive Unternehmen 230 Millionen Euro erlösen, bisher hatte die GFG auf fast 400 Millionen gehofft.

Um den Börsengang zu retten, hatten die GFG und ihre Banken Goldman Sachs, Morgan Stanley und Berenberg am Dienstag bereits die Zeichnungsfrist um drei Tage bis Freitag verlängert. Das Börsendebüt in Frankfurt ist nun für Dienstag, den 2. Juli, geplant.

Das Angebot wird leicht auf knapp 51,1 Millionen Aktien aufgestockt. Bis zu 60 Millionen Euro will die schwedische Beteiligungsgesellschaft Kinnevik dafür ausgeben, die knapp 37 Prozent an der GFG hält. Rocket Internet hat angeboten, Aktien für bis zu 40 Millionen Euro zu zeichnen. Die Online-Holding der Samwer-Brüder könnte damit ihren Anteil von 20 Prozent in etwa stabil halten.

Die 2011 gegründete GFG betreibt Internet-Modeauftritte wie Lamoda in Russland, Namshi im Nahen Osten, Dafiti in Südamerika und Zalora in Südostasien und will damit den Erfolg von Zalando in Deutschland wiederholen. Bei einem Umsatz von 1,16 Milliarden Euro erwirtschaftete die GFG 2018 einen Verlust von 202 Millionen Euro.

Bild: Chris Marxen / Headshots-Berlin.de