Eine Frau fährt auf einem Elektroscooter der Marke Lime.
Eine Frau fährt auf einem Elektroscooter der Marke Lime.

Das Mobility-Startup Lime verbrennt mit seinem Pivot vom Fahrrad- zum Tretroller-Anbieter jeden Monat mehrere Millionen Dollar, wie das US-Nachrichtenmagazin „The Information“ (Paywall) schreibt. Die Firma war mit der Vermietung mechanischer Fahrräder gestartet, nahm dann E-Bikes ins Programm und nun elektrische Tretroller.

Dem Bericht zufolge sollen die Investoren von Lime schon in diesem Frühjahr überrascht gewesen sein, dass das Startup bereits damals einen Großteil der 70 Millionen Dollar ausgegeben hatte, die es nur wenige Monate zuvor von Wagniskapitalgebern gesammelt hatte. Die Verluste im ersten Halbjahr sollen durchschnittlich sechs Millionen Dollar pro Monat betragen haben.

Als Grund dafür werden die hohen Kosten für die Anschaffung vieler Tausend Elektro-Tretroller (Scooter) genannt, die das Startup in zahlreichen US-Städten sowie in einigen europäischen Metropolen anbietet. In Deutschland ist die Firma bislang nur mit mechanischen und elektrischen Fahrrädern vertreten, weil batteriebetriebene Tretroller hierzulande bislang verboten sind.

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Über 300 Millionen US-Dollar für Lime

Die Verluste sind dem Bericht zufolge in der zweiten Jahreshälfte deutlich gestiegen. Das Startup nahm im Sommer 2018 mehr als 300 Millionen Dollar von Risikokapitalfirmen ein. Unterdessen stiegen die Verluste im Oktober auf 23 Millionen Dollar, besagen die Quellen. Wie es heißt, soll der monatliche Verlust im Januar voraussichtlich auf elf Millionen Dollar sinken.

Der Marktstart in Europa geht mit Rückschlägen einher. So hat die Stadtverwaltung von Madrid die Tretroller Anfang Dezember verboten, wie Reuters berichtete. Die Behörden werfen Lime sowie seinen Mitbewerbern Voi und Bird vor, nicht die erforderlichen Genehmigungen eingeholt zu haben. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass Nutzer in den Apps keine Hinweise erhalten, wo sie die Roller nach dem Gebrauch abstellen sollen.

Das Startup wurde zuletzt als Übernahmekandidat für Uber gehandelt. Ende November wurde berichtet, der US-Taxidoenst wolle Lime oder dessen Mitbewerber Bird kaufen.

Bild: Lime