Alexa Gorman verantwortet den neuen SAP.iO-Accelerator.

Im Winter hatte der Software-Konzern SAP einen neuen Accelerator für Frauen und Minderheiten angekündigt, am heutigen Dienstag startet das Programm in Berlin. Mit dabei sind sechs Startups, die jeweils ein divers aufgestelltes Gründerteam haben. Die Macher sind entweder Frauen oder gehören einer ethnischen Minderheit an, die ansonsten bei Investments oft unterrepräsentiert ist. 

Die Startups kommen aus unterschiedlichen Ländern, aus Berlin ist beispielsweise das HR-Startup Hardskills dabei, das eine digitale Lernplattform für Unternehmen anbietet. Außerdem Moberries, dessen Produkt eine Jobplattform ist, die via Künstlicher Intelligenz Job und Bewerber zusammenbringt. Und das Blockchain-Unternehmen Zksystems. Drei Monate lang werden die jeweiligen Gründerteams nun von Mentoren des Softwarekonzerns beraten und SAP-Kunden vorgestellt.

Hier erzählt Alexa Gorman, Senior Vice President von SAP.iO Foundries Europe & Israel, was sich der Konzern vom Fokus auf Gründerinnen und Diversität erhofft. 

Alexa, SAP hat mehrere Acceleratoren weltweit, das ist jetzt der erste, der sich auf Gründerinnen und Minderheiten konzentriert. Warum diese Zielgruppe?

Im vergangenen Jahr gab es mehrere Studien, die zeigten, dass Gründerinnen immens unterrepräsentiert sind, wenn es um Investments geht. Frauen erhalten in den USA nur etwa 2,2 Prozent der Startup-Finanzierungen. In Europa sind es sogar nur zwei Prozent. Wir haben von etlichen Gründerinnen die Rückmeldung bekommen, dass das am fehlenden Netzwerk liegt. Sie haben schlicht nicht so viele Kontakte in die Finanzszene wie männliche Gründer. Außerdem fehlt ihnen Zugang zu Mentoren. SAP kann genau hier Türen öffnen.

Was hat SAP davon?

Wir erhalten so Zugang zu innovativen Dienstleistungen und Produkten, die wir dann auch unseren Kunden anbieten können. Die Startups nutzen die Hilfe der Mentoren und SAP-Kunden, um ihre Produkte weiterzuentwickeln. Dafür wollen wir auch über die drei Monate hinaus, die das Programm dauert, mit den Startups zusammen arbeiten. Außerdem sind wir überzeugt davon, dass diversifizierte Teams erfolgreicher sind als andere. Wenn Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zusammenarbeiten, macht das das Produkt viel besser. 

Gibt es noch eine weitere Runde dieses Programms? 

In diesem Jahr wird es noch einen zweiten SAP.iO-Accelerator in Berlin geben, bei dem wir aber ein inhaltliches Thema verfolgen. Wir werden dennoch weiter darauf achten, dass die von uns unterstützten Startups divers sind. In den kommenden fünf Jahren wollen wir insgesamt 200 dieser Startups weltweit unterstützen, sei es mit unseren Accelerator-Programmen oder mit unserem SAP.iO-Fonds. Er hat ein Gesamtvolumen von 35 Millionen Dollar, rund 40 Prozent davon sollen in diverse Teams fließen. Auf Dauer wollen wir ein Ökosystem schaffen, in dem Frauen und Angehörige ethnischer Minderheiten leichter an Investments kommen – und alle von den von ihnen entwickelten Produkten profitieren.

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Bild: SAP