SAP-Strategiechef Deepak Krishnamurthy
SAP-Strategiechef Deepak Krishnamurthy

Zwei Prozent. So viel bekommen Frauen in Europa von Startup-Finanzierungen ab. In den USA sind es mit 2,2 Prozent nicht nennenswert mehr. Bei Minderheiten ergibt sich ein ähnliches Bild. Das zeigen die Daten des US-Analysunternehmens Pitch Book Data oder des europäischen Wagniskapitalgebers Atomico

Nun will der Softwarekonzern SAP Frauen und Minderheiten gezielt fördern. Dafür sollen zum einen aus dem hauseigenen SAP.iO-Fonds 40 Prozent der Mittel gezielt in entsprechende Startups weltweit investiert werden, pro Investment seien Summen zwischen 100.000 und 250.000 Dollar eingeplant, so Deepak Krishnamurthy, Chief Strategy Office von SAP, gegenüber Gründerszene am Rande der Digital-Konferenz DLD in München. Der Fonds wurde 2017 aufgelegt und hat ein Volumen von 35 Millionen Euro.

Zum anderen wolle der Konzern die qualifizierten Startups in spezielle Batches des hauseigenen Accelerator-Programms aufnehmen. Unternehmensanteile müssten die Firmen dabei nicht abgeben, so Krishnamurthy. Insgesamt 200 Startups sollen im Rahmen der Initiative in den kommenden fünf Jahren unterstützt werden.

Unter anderem in Berlin sitze ein vierköpfiges Team, das passende Startups auswählen soll. Dabei werde SAP auch mit deutschen Wagniskapitalgebern zusammenarbeiten, um passende Startups ausfindig zu machen. Der deutsche Teil des Programms starte noch im Frühjahr, der Anmeldeprozess laufe bereits.

Auch wenn SAP vor allem in Bereichen investieren will, die inhaltlich nahe an den Aktivitäten des Konzerns liegen – Supply Chain Management, Logistik, Finanzen, HR und Recruiting oder E-Commerce – ergebe das Vorhaben für SAP unternehmerischen Sinn, betont Krishnamurthy: Frauen hätten oftmals die besseren Ideen, gleiches gelte für Minderheiten. Eine diversifizierte Sicht bringe oft viel funktionalere Lösungen, so der SAP-Strategiechef.

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